BEX – „HrtCore“

In ihrer neuen EP „HrtCore“ verarbeitet BEX eine Trennung und Herzschmerz in vier kompromisslosen, direkten Liedern. Frei nach dem Motto: Wer weint, kann das ruhig auch im Club tun – präsentieren sich die Songs energiegeladen und dynamisch und laden dazu ein, sich den Frust und die schmerzhaften Emotionen von der Seele zu tanzen.

BEX ist eine aufstrebende Wiener Rapperin, die bereits seit Beginn ihrer Karriere 2021 ihr Spuren in der Musikszene hinterlässt. Die aus Ghana stammende Künstlerin hat ihren Weg zuerst über die Dichtkunst gemacht, bevor sie sich schlussendlich der Musik gewidmet hat. Gerade ihr Feingefühl für Texte und ihre Bildsprache zeichnen ihre Musik aus. Aber auch musikalisch greift BEX auf unterschiedliche Einflüsse zurück und baut daraus einen einzigartigen Mix. Dieses Zusammenspiel von Text und Musik findet sich auch auf ihrer neuen EP „HrtCore“ wieder. Darin verhandelt sie eine Beziehung, in die alles investiert wurde, die aber dennoch endete. Unweigerlich stellen sich einige Fragen. Wer bin ich eigentlich ohne diese andere Person? Und: Kehre ich zu dem Menschen zurück, der ich vor der Beziehung war, oder entwickele ich mich in Richtung einer komplett neuen Person? Genau diese Neuerfindung fängt BEX in ihrer EP ein – mit all dem Ausheulen von Schmerzen, Abschütteln von Erinnerungen und Durchtanzen von Wutausbrüchen, die zu dieser Entwicklung dazugehören. Im inhaltlichen Zentrum der vier Lieder stehen die Transformation und das Empowerment der eigenen Person.

Das EP-Cover "HrtCore" von BEX zeigt die Rapperin in rotem, engen Latex mit Pfeilen in der Brust

Musikalisch bewegt sich die EP zwischen den Genres Dance, Electronic und Rap fließend hin und her. Treibende Beats bieten die Grundlage und verleihen gleichzeitig den Liedern eine Dynamik, die ansteckend ist. Kreative Klangelemente werden immer wieder eingesetzt und sorgen dafür, dass stets eine gewisse Spannung entsteht. Auch mit der Stimme wird gespielt. An manchen Stellen wird sie verfremdet und durch unterschiedliche Effekte verzerrt und verändert. Dafür klingt sie umso klarer und direkter, wenn diese Effekte reduziert werden. Generell umgibt die EP ein düsterer Vibe, der aber keinesfalls negativ ist. Vielmehr entsteht auch musikalisch das Gefühl, dass die eigene Entwicklung im Fokus ist und der Rest rundherum ausgeblendet wird. Trotzdem behalten sich die Lieder stets eine Tanzbarkeit bei, die nur schwer zu ignorieren ist. Die vier Lieder bilden auch musikalisch die Transformation ab. Der Herzschmerz, der am Anfang bei „Breakup Song“ noch mitschwingt, ist zum Ende hin in „Heat Season“ schon längst vergessen.

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Mit „HrtCore“ hat BEX eine EP geschaffen, die ihre persönliche Geschichte erzählt. Gleichzeitig ist es auch eine Aufmunterung und ein Support-System für all jene, die eine ähnliche Situation durchleben. Musikalisch lädt BEX mit der EP in den Club zum Tanzen ein, denn die beste Möglichkeit über Herzschmerz hinwegzukommen, ist sich herzurichten und feiern zu gehen. Insgesamt ist es ein sehr gelungenes Werk, das im Ohr bleibt und Freude auf mehr Musik von BEX macht.

Ylva Hintersteiner

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