BERNHARD EDER – „Nonsleeper“

Spätestens mit seinem bärenstarken und von allen Seiten hochgelobten 2012er-Album „Post Breakup Coffee“ hat BERNHARD EDER Eingang in den erlauchten Kreis der wichtigsten heimischen Singer-Songwriter gefunden. Mit „Nonsleeper“ (Tron) liegt nun sein von vielen sehnlichst erwartetes neues Album vor.

Wer mit dem bisherigen musikalischen Schaffen von Bernhard Eder vertraut ist, der weiß, dass der Wiener Liedermacher mit der fragilen und samtweichen Stimme nicht unbedingt ein Mann der lauten Töne ist. Es ist jemand von der eher ruhigeren Sorte, einer, der mehr eine gefühlvolle Note anschlägt und auf jede selbstdarstellerische und inhaltsleere Popshow ganz verzichtet. So gesehen verwundert es wenig, dass er auch auf „Nonsleeper“, seinem mittlerweile fünften Album, seinen bisher konsequent verfolgten Weg fortsetzt und musikalisch eher die ruhigen Gefilde aufsucht.

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Genau aus dieser Ruhe, aus diesem unaufgeregten Zugang heraus, erwächst auch die besondere Stärke dieser Veröffentlichung. Bernhard Eder versteht es auf wirklich exzellente Weise, mit im Grunde genommen wenigen Mitteln eine immens dichte Atmosphäre zu erzeugen, eine wohlig warme und verträumte Stimmung, die auf faszinierende Weise anziehend wirkt. Musikalisch platziert der Wiener, der bei den Aufnahmen von so namhaften Leuten wie der Berliner Singer-Songwriterin Mari Mana, Oliver Welter, Herwig Zamernik (beide Naked Lunch) und Marlene Lacherstorfer (Velojet) unterstützt worden ist, seine Songs irgendwo zwischen den Polen (Kammer-)Pop, ein wenig Folk und Soul. In manchen Momenten lassen sich auch zarte Linien zu Namen wie Radiohead oder Elliott Smith ziehen, aber wirklich nur ganz zarte.

Melancholisch, aber nicht schwermütig

Der Grundtenor der Nummern auf „Nonsleeper“ ist ein melancholischer, aber kein schwermütiger. Der Multiinstrumentalist und tiefgründige Geschichtenerzähler blickt auch hoffnungsvoll in die Zukunft. Die schwersten Zeiten sind vorbei. Irgendwann einmal müssen die Einsamkeit und die Wehmut nach einer Trennung (Hauptthema des Vorgängeralbums „Post Breakup Coffee“) überwunden sein. Bernhard Eder kehrt in seinen Songs einmal mehr sein Innerstes nach außen, er gewährt ungeschönt tiefe Einblicke in sein Seelenleben, was der ganzen Sache einen sehr authentischen und eindringlichen Charakter verleiht.

Zusammengefasst kann man sagen, dass es Bernhard Eder mit „Nonsleeper“ einmal mehr gelungen ist, ein Album abzuliefern, das unter AnhängerInnen der anspruchsvollen Liedermacherkunst großen Anklang finden dürfte. Die Musik des Wieners ist eine, die wirklich in angenehmster Weise berührt und in die Tiefe geht. Empfehlenswert.

Präsentieren wird Bernhard Eder sein neues Album am 13. März im Wiener TAG.

Michael Ternai

Bernhard Eder live
16.03. dasTAG, Wien (A) – Releasekonzert
21.03. Prinz Willy, Kiel (D)
22.03. Schlauch, Wismar (D)
23.03. Artquarium, Rostock (D)
24.03. Nummer 12, Lübeck (D)
25.03. Astrastube, Hamburg (D)
26.03. Subrosa, Dortmund (D)
27.03. Raststätte, Aachen (D)
28.03. Melodica Festival, Köln (D)
01.04. Grüner Salon/Volksbühne, Berlin (D)
05.04. Spielraum, Gaspoltshofen (A)
08.04. Kohi, Karlsruhe (D)
10.04. Manufaktur, Saarbrücken (D)
11.04. Melodica Festival, Trier (D)
15.05. Linzfest, Linz (A)
22.05. Arge Kultur, Salzburg (A)
23.05. Fluc, Wien (A) – Tron Records Labelnight
24.05. Papierfabrik, Graz (A)
28.05. Die Bäckerei, Innsbruck (A)

Foto Bernhard Eder: Cornelia Reidinger

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