Agnès Milewski und Mika Vember im KulturRaum Neruda

Mit Agnès Milewski und Mika Vember kann man diesen Samstag, den 27. März, im Rahmen des Songwriterinnen-Festivals im Wiener KulturRaum Neruda gleich zwei der talentiertesten jungen heimischen Singer/Songwriterinnen live auf der Bühne erleben. Beide konnten in den vergangenen Monaten mit erstklassigen Veröffentlichungen auf sich aufmerksam machen.

Die aus Polen stammende und im Moment in Wiener Neustadt lebende junge Künstlerin Agnès Milewski hat es spätestens mit ihrem vor wenigen Monaten erschienen zweiten Album “Learn to swim”endgültig geschafft, sich vom einstigen Geheimtippstatus zu lösen und sich als eine der großen Pophoffnungen zu positionieren. Die enorm vielseitige Musikerin vermag es ihren Kompositionen alleine durch den Einsatz ihrer Stimme und des Pianos, eine ungemein intensive Emotionalität zu verleihen. Es ist vor allem ihr außergewöhnlicher Gesang, welcher genauso zart und gefühlvoll wie auch kraftvoll und energisch klingen kann. Zudem ist die junge Musikerin eine begnadete Pianistin.

Agnès Milewski gelingt es eindrucksvoll in ihren Kompositionen unterschiedlichste, auf den ersten Blick nicht wirklich vereinbare Stilistiken zusammenzuführen. Die Künstlerin bedient sich auf ihrem aktuellen Album „Learn to swim“ nun auch vermehrt elektronischer, rockiger wie auch folkloristischer Elemente. Eine Mischung, die in Summe das musikalische Ergebnis ungemein abwechslungsreich macht. So finden auf “Learn to Swim” poppigere Nummern und melancholisch verträumte Balladen genauso Platz wie auch anspruchsvolle und zum Teil sehr experimentelle Stücke.

Bereits mit ihrer ersten CD „Now Or Now“ legte Mika Vember ein erstaunlich ausgereiftes Solo-Debut vor, auf dem sie vor allem einen Blick auf die negativen Auswüchse von Beziehungen wirft und in ganz persönliche seelische sowie gesellschaftliche Abgründe blickt. So werden beispielsweise Stalker bloßgestellt („Lovers“) oder eine Frau beim Versuch begleitet, die eingeimpften Pseudo-Wahrheiten ihrer Kindheit hinter sich zu lassen („Dancing Queen“).

Im Vordergrund strahlt dabei stets Mika Vembers eindringliche Stimme, die neugierig und forsch die verschiedensten Soundlandschaften erkundet: Mal taucht sie dabei in Unterwasserwelten aus Piano und Gitarre („Sub Aqua“), mal klettert sie auf rotzig arrangierte Percussionberge, an denen E-Gitarrenfetzen vorbeiziehen, nur um sich etwas später bereits wieder zurückgenommenen Folk-Klängen zu widmen.

Schon alleine die vielen verschiedenen Zugänge, mittels derer sich die beiden Künstlerinnen ihrer Musik nähern, lassen also ein wohl ziemlich abwechslungsreiches Konzert erahnen. (mm)

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