Stand das letzte Programm des Upper Austrian Jazz Orchestras ganz im Zeichen von Thomas Bernhard, so stellt das Ensemble erneut die Vertonung literarischen Materials in den Vordergrund seiner künstlerischen Arbeit. Diverse zeitgenössische österreichische AutorInnen haben Texte geschrieben, welche in musikalischer Form interpretiert werden. Wie schon in der Vergangenheit wird das Orchester auch dieses Mal gesanglich von “Rounder Girl” Tini Kainrath und Ali Gaggl unterstützt. Zu sehen am 18. Jänner im Wiener Porgy & Bess.
Das Upper Austrian Jazzorchester wurde 1992 aus oberösterreichischen Musikern und solchen, die zu diesem Bundesland ein gewisses Naheverhältnis haben, ins Leben gerufen. Motiviert vom Zweiten Preis beim Billa Big Band Contest im Jahre 1993 nahm das Orchester in den darauffolgenden Jahren musikalische Anleihen bei weltbekannten Jazzmusikern verschiedenster Stilistiken. Kenny Wheeler, Jack Walrath, Johnny Griffin und Slide Hampton sind nur einige der Künstler, deren Musik vom Upper Austrian Jazzorchester gespielt wurde. Parallel dazu versuchte das Orchester aber auch eine eigene musikalische Identität zu entwickeln, indem es im Zweijahresabstand auch eigene Programme komponierte. Dabei werden stets sämtliche kreativen Kräfte der Band ausgeschöpft. Und mit Christian Bachner, Robert Bachner, Robert Friedl, Helmar Hill, Christian Maurer, Andy Pranzl, Gerd Rahstorfer, Andy See, Primus Sitter, Alfred Vollbauer, Christian Wendt sind das immerhin zehn Musiker.Das aktuelle Programm “Song Song oder 7 Musen und 4 Laster” beschäftigt sich nach der Bearbeitung von Texten Bernhards einmal mehr mit der Vertonung literarischer Vorgaben heimischer AutorInnen. So schlüpften etwa Evelyn Schlag, Gerhard Ruiss, Semier Insayif, Wolfgang Kuehn, C.W. Bauer und auch Sängerin Tini Kainrath in die Rolle der Songtext-Schreiber. Wie schon in der Vergangenheit ist dem Ensemble auch dieses Mal Literaturwissenschaftler Dr. Klaus Zeyringer fachlich beratend zur Seite gestanden.(mt)
