Im Rahmen eines Festaktes im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (bm:ukk) überreichte Ministerialrätin Mag. Hildegard Siess am Montag, dem 5. Oktober 2009 dem Wiener Komponisten und Flötisten Prof. Ernst Kölz die Insignien des vom Bundespräsidenten verliehenen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.
Kölz ließ es sich während des Festaktes auch nicht nehmen, aus seinen Liederzyklen selbst vorzutragen – begleitet vom Komponisten Alexander Kukelka, Vizepräsident des Österreichischen Komponistenbundes (ÖKB). Der ÖKB hatte auch zur Ehrung Ernst Kölz’ angeregt und freut sich besonders, dass diese hohe Auszeichnung einem Komponisten verliehen wird, der in der Landschaft des aktuellen Musikschaffens in Österreich immer seinen ganz eigenen Weg gegangen ist.
Ernst Kölz, geboren 1929 in Wien, begann seine musikalische Ausbildung noch während seiner 1943 angefangenen Lehre zum Buchhändler. 1944 bis 1950 studierte er bei Prof. Hans Ulrich Staeps Blockflöte am Konservatorium der Stadt Wien. Anfang der 50er Jahre lernte er über die Verbindungen zum Art Club die wichtigsten Maler, Schriftsteller und Komponisten seiner Generation kennen: u.a. Artmann, Rühm, Okopenko, Moldovan, Fuchs, Lehmden, Hundertwasser, Cerha, Füssl, Lampersberg.
Diese Zusammenkünfte ermöglichten regen schöpferischen Gedankenaustausch und die Organisation gemeinsamer Konzerte und Veranstaltungen. Essentielle künstlerische Bezie-hungen wurden geknüpft. Ernst Kölz komponierte neben Instrumentalmusik eine Anzahl von Liederzyklen, Musik für Theater und Film sowie Musik zu Hörspielen u.a. von Ernst Jandl und Friederike Mayröcker.
Seine größten Erfolge hatte er mit seinen, bei Preiser Records er-schienenen, von Helmut Quadlinger gesungenen, legendären “Schwarzen Liedern” nach Gedichten im Wiener Dialekt von H.C. Artmann & Gerhard Rühm sowie mit den ebenfalls popu-lären “Moritaten”. Zu diesem Genre zählen auch die vom Komponisten selbst vorgetragenen “Wiener Depressionen” nach Texten von Joe Berger.
Zwischen 1969 und 1975 war er als Lehrkraft für Blockflöte am Kärntner Landeskonservatorium tätig, im Jahr 1975 trat er seine Lehrtätigkeit für Blockflöte am Konservatorium der Stadt Wien an.
“Keine direkte Bindung an irgendeine musikalische Richtung oder Schule, aber fast immer von einem literarischen Konzept ausgehend. Das Hauptgewicht meines Schaffens liegt auf dem Gebiet der Textvertonung.” So charakterisiert sich Kölz selbst. Aber nicht nur mit seinen Textvertonungen, sondern auch als Blockflötenvirtuose und als Herausgeber von Werken aus dem 18. Jahrhundert hat sich Ernst Kölz einen Namen gemacht. Konzerte, Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen führten ihn zu zahlreichen Engagements ins In- und Ausland.
Ernst Kölz erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter den Theodor-Körner Preis (1964) und den Förderpreis der Stadt Wien (1965). 1982 wurde ihm der Professoren-Titel verliehen.(Pressetext)
ÖKB