Viola Falb und Maria Augustin präsentieren Kitsch ’n’ Glory

Ein von allen stilistischen Fragen enthobenes Musikvergnügen steht am 14. Februar in der Wiener Sargfabrik auf dem Programm. Zu Gast sind mit der Saxophonistin und Akkordeonistin Viola Falb und der Sängerin und Flötistin Maria Augustin zwei der wohl talentiertesten talentierte Vertreterinnen der jungen heimischen Jazzszene. Im Duo “Kitsch ’n’ Glory” gemeinsam musizierend bieten die beiden Jazzerinnen ein zu allen Richtungen offenes  und ungemein abwechslungsreiches Musikprogramm.

Ob nun mit ihrer Band Falb Fiction oder als Solokünstlerin, Viola Falb zählt ohne Zweifel zu den talentiertesten Musikerinnen, welche die heimische Jazzszene in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat. Ein enorm abwechslungsreiches Spiel, sowie ein ausgeprägtes Gespür für erstklassige Kompositionen bilden das musikalische Fundament der zu allen Seiten offenen Künstlerin. Zudem zeigt die Hans Koller Preisträgerin immer wieder auch Mut zum Risiko, wenn es darum geht, ihre eigenen Ideen zu verwirklichen. Stets vom Drang beflügelt, Neues auszuprobieren, lässt die Musikerin in ihrem Spiel unterschiedlichste stilistische Einflüsse ineinander fließen. Dabei kommt es schon vor, dass Viola Falb traditionell festgesetzte Genregrenzen durchbricht, um neue klangliche Ausdruckmöglichkeiten zu erforschen. Nein, ein Festhalten an festgesetzten Standards ist nicht wirklich das Ding der jungen Saxophonistin und Akkordeonistin.

Who knows

In ihrer Arbeit unterscheidet sich Maria Augustin nicht wesentlich von der ihrer Freundin Viola Falb. Auch die Sängerin und klassisch ausgebildete Flötistin liebt es mehr in einem breiten, von jedem einengenden Korsett befreiten musikalischen Feld zu agieren, als sich durch irgendeine vorgegebene Struktur einengen zu lassen. Wie ihre Kollegin geht auch Augustin stets sehr unkonventionell an die Sache heran, vermengt und vermischt Unterschiedliches, vermeintlich Gegensätzliches zu einem runden Ganzen. Egal ob nun im Jazzkontext oder in der Improvisation, egal ob nun Brücken vom Traditionellen hin zum Zeitgenössischen schlagen, es geht ihr immer darum, ihre Klangsprache auf eine sehr  universelle und eigenständige  Ebene zu heben.

Über den Weg gelaufen sind sich Falb und Augustin vor zehn Jahren auf der Universität für Musik und darstellende Kunst. Man mochte sich vom ersten Augenblick an und begann Pläne für ein gemeinsames Musikprojekt zu schmieden, bei dem sich ganz ohne Scheuklappendenken und Kompromisse die eigenen Visionen realisieren lassen sollten. Nun, inzwischen sind mehrere Jahre ins Land gezogen und die Zusammenarbeit funktioniert immer noch blendend. Ihr gemeinsames Projekt verstehen die beiden Musikerinnen als eine Art Spielplatz, auf welchem sie sich voll austoben können. Erlaubt ist alles, das Experimentieren mit dem Neuem und Ungewöhnlichen erwünscht und auch an die Spitze getrieben. Die traditionelle Volkmusik, aus ihrem ursprünglichen Kontext gelöst, wird von Falb und Augustin äußerst humorvoll mit Elementen aus der Klassik und dem Jazz angereichert und einer erfrischend leichtfüßig erklingenden, stileübergreifenden und ungemein charmanten Interpretation zugeführt.

“Kitsch ’n’ Glory” ist schlicht wunderbare Unterhaltung, abwechselnd, niveauvoll und immer voller Überraschungen. (mt)