Ein Popsound, der sich zwar auf leisen Sohlen annähert, dann aber eine umso größere Wirkung entfaltet – genau einen solchen bekommt man auf dem selbstbetitelten Debüt des Duos THOUGH MAMA präsentiert.
Bei Tough Mama handelt es sich um ein österreichisches Musiker- und Produzentenduo, dessen beide Akteure sich schon seit ihrer Kindheit kennen, sich schon früh auf gemeinsame Reisen begeben haben und letztlich in London gelandet sind, wo sie sich unter dem Namen Fox Lane Studios ein eigenes Studio eingerichtet haben. Später haben die beiden dann auch noch ein eigenes Label gegründet, das jungen aufstrebenden Künstlerinnen und Künstler aus dem Raum London als Plattform für ihren Start dienen sollte. Was dem Zweiergespann in seinem musikalischen Lebenslauf eigentlich noch gefehlt hat, war eine gemeinsame Veröffentlichung. Doch auch dieses Vorhaben kann von den beiden bald abgehakt werden, denn Ende Juni erscheint die selbstbetitelte Debüt-EP von Tough Mama.
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Songs, die wegschweben lassen
Entstanden ist dieses erstaunlicherweise aber nicht in London, sondern in Österreich während eines wegen Corona verlängerten Heimaturlaubs. Hört man sich durch die vier Tracks der EP wird eines sofort klar, hier sind zwei Produzenten am Werken, die ihr Handwerk verstehen und zudem auch noch wirklich eigene Ideen haben. Der leicht indie-angehauchte Popsound, den sie zum Erklingen bringen, ist einer, der sich doch stark abseits der gewöhnlichen Muster bewegt. Auf die große bunte Popshow verzichten Tough Mama komplett, vielmehr gehen sie die ganze Sache ruhig und mit Zurückhaltung an. Die in einen wunderbar warmen und vielschichtigen Gesamtklang gehüllten Songs entwickeln etwas sehr Stimmungsvolles, einen bezaubernden melancholischen Einschlag, der in die Tiefe vordringt, zugleich aber auch in verträumte Sphären wegschweben lässt.
Es sind vorerst leider nur vier, viel zu schnell zu Ende gehende Nummern, die man auf dem Debüt von Tough Mama zu hören bekommt. Diese aber reichen schon aus, um sich mit den außergewöhnlichen musikalischen Qualitäten des Duos vertraut zu machen. Die EP macht wirklich Freude und erweckt die Lust auf mehr, sie nährt die Hoffnung und auch die Erwartung, dass da noch etwas ganz, ganz Besonderes kommen wird.
Michael Ternai
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