Aktuelle Veröffentlichungen zusammengefasst von Dominik Beyer und Michael Ternai. Der Release Radar ist eine Auswahl an Single Releases aus dem Bereich Pop/Rock/Elektronik made in Austria. Den Release Radar gibt es auch als Playlist auf Spotify.
Inga Lynch feat. Elsa Tootsie and the Mini Band – „I leave Town“ (05.09.25 // office4music.com)
Country Noir soll die Musik von Elsa Tootsie and the Mini Band zu beschreiben. Ein etwas nuanciertes Bild entsteht im Kopf in ihrer Selbstbeschreibung: Strassenstaub trifft Magic Mushrooms in Daisy Town.
Zusammen mit Singer – Songwriterin und Americana-Allrounderin Inga Lynch entstand nach einem gemeinsamen Konzert der Reihe “Solo Together“ im Wiener Radiokulturhaus eine andauernde Kollaboration. Eine erste gemeinsame Single samt Video bekundet nun diese wunderbare Zusammenarbeit.
Ein stoischer Puls, Slide – Gitarren und Luft zwischen den Zeilen. Inga Lynch erzählt ohne Pathos, mit dieser unaufdringlichen Klarheit, die die Bilder tragen lässt. Elsa Tootsie and the Mini Band liefern das Dunkelgrau am Rand – genug Schatten, damit der morbide Humor im Video leuchten kann. Der Refrain wirkt wie ein gelassenes Schulterzucken nach einem zu langen Tag: Kein Drama, sondern Konsequenz. Am Ende steht ein einfacher Ritus: begraben, spielen, weitergehen. Der Song macht aus Morbidität eine Schule der Selbstfürsorge – und zeigt, wie befreiend es sein kann, das Schwere freundlich zur Tür zu begleiten.
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Wagner the Band – „Don’t Stop Movin’“ (26.09.25 // R.A.W. Records)
„Don’t Stop Movin’“ von Wagner the Band ist eine Selbsttherapie nach einem ordentlichen Schicksalsschlag. Jetzt erst recht! Statt Selbstmitleid gibt’s Gitarrenbretter und den Beweis, dass drei Akkorde immer noch mehr Energie freisetzen können als jeder Fitness-Plan. Der Song rennt nicht, er fährt – direkt ins Gesicht, und einem Text, der mehr Arschtritt als Therapie ist. Zwischen Lemmy-Zitat und Schwarzenegger-Motivation bleibt kein Zweifel: Aufhören ist was für andere.
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ANTO – „High on Love“ (26.09.25 // Strasser Music Group)
Mit „High on Love“ liefert ANTO einen Song, der sofort Stimmung entfacht, federnd groovt und sich mühelos ins Ohr schmiegt. Ihre warme, charaktervolle Stimme füllt den Raum mit Leichtigkeit und lädt unweigerlich zum Tanzen ein. Doch der Track bleibt nicht an der Oberfläche, sondern entfaltet sich in die Tiefe: Er erzählt vom Rausch der Verliebtheit, der alles überstrahlt, zugleich aber Nähe und Abhängigkeit verschwimmen lässt. Moderner Pop mit feiner Soul-Färbung – ein weiterer Beweis für ANTOs künstlerische Reife und Gespür für berührende Momente.
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Taineh – „I Feel Much Better“ (26.09.25 // SLDK RECORDS)
„I Feel Much Better“ ist ein kraftvoller Ausblick in Tainehs künstlerische Welt. Der Song strahlt Leichtigkeit und positive Energie aus, vermittelt das Gefühl eines Neuanfangs und des bewussten Loslassens alter Lasten. Eingebettet in ein retro-inspiriertes Indie-R&B-Gewand, das die Vibes der 1970er in die Gegenwart holt, verbindet er Soul und Rhythmus zu einem Sound, der sowohl zum entspannten Chillen als auch zum Tanzen einlädt. Tainehs einnehmende Stimme verleiht der Botschaft von Aufbruch und Selbstbefreiung ihren eigenen Charme und strahlt dabei authentische Wärme aus.
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daschlacha – „Butterfly“ (26.09.25 //Hizz Records)
Mit „Butterfly“ legt daschlacha einen Dialekt-Rocksong vor, der innere Wechselbäder zwischen Aufbruch und Zerbrechlichkeit auslotet. Wie der flatternde Namensgeber spiegelt er schwankende Stimmungen, pendelt zwischen leiser Nachdenklichkeit und schwebender Weite. Sanfte Melancholie, ein gefühlvoller Gesang und ein Refrain, der sich sofort festsetzt, verleihen dem Stück besondere Tiefe. Ein Song voller Emotion, der berührt, ohne sich aufzudrängen – und zugleich ein vielversprechender Vorgeschmack auf das 2026 erscheinende Album „Worten auf Wos?“.
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DearSun – „Fortress“ (26.09.25 // self-released)
Mit „Fortress“ liefert die sechsköpfige Wien Band DearSun eine Progressive-Metal-Hymne, die Schmerz in pure Energie verwandelt. Der Track baut aus düsterer Grundstimmung und spannungsgeladener Atmosphäre ein Klanglabyrinth, das zwischen dunkel-atmosphärischer Weite, bedrohlich schleppenden Parts und rasend schnellen Ausbrüchen oszilliert. Hochenergetische Grooves treffen auf melodiöse und theatralische Passagen, während die vielschichtige Produktion den Spannungsbogen ständig weiterzieht. Sängerin Magdalena Mitter begeistert mit einer packenden Performance, die von zartem Cleangesang bis zu intensiven Screams reicht – ein fesselnder Vorgeschmack auf das 2025 erscheinende Album „Decay“.
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Tom Joseph – „home away“ (24.09.25 // Feber Wolle)
„home away“ von Tom Joseph ist ein Indie-Folk-Track, der klingt wie ein Tagtraum mit Akustikgitarren mit flauschigen Soundwolken – leicht zugänglich, aber mit genug Tiefe, um sich beim Wiederhören immer wieder neu drin zu verlieren. Statt nostalgisch der „guten alten Zeit“ hinterherzuwinken, hält Tom Joseph ihr einen Spiegel vor und zeigt: die war vielleicht gar nicht so golden, wie wir sie gern verklären. Der Song packt die Ambivalenz zwischen Sehnsucht und Gegenwart in zarte Texturen und lässt trotzdem Raum zum Abtauchen. Ein Tune, der nicht mit Wucht überzeugt, sondern mit Schichten, die sich langsam entfalten.
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LEETA – „Eyes“ (24.09.25 // Feber Wolle)
LEETA verpacken in „Eyes“ das große Thema Liebe nicht in Kitsch, sondern in warme Gitarren und eine Schicht 90s-Britpop, die sofort hängenbleibt. Der Song feiert das Schönste an Beziehungen: akzeptiert zu werden, Fehler inklusive – und macht daraus keinen Schmalz, sondern Grunge. Ein Lovesong ohne Zuckerwatte, aber mit genug Glanz, um durch den grauen Herbst zu strahlen.
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Hearts Hearts – Champagner Supernova (26.09.25 // Parramatta)
„Champagne Supernova“ von Hearts Hearts ist der Soundtrack zu genau dieser Situation, in der du ein Pärchen eigentlich super findest – bis das dritte Glas Wein gekippt wird, und die Stimmung gleich mit. Der Song fängt diese Mischung aus Sympathie und Fluchtinstinkt mit subtiler Spannung ein und packt sie in einen Pop-Sound, inklusive textliche adaptierter The Cure Anspielung „Friday, I’m in Love no more”.
Zudem ein bittersüßer Vorgeschmack auf die kommende EP „Stupid Stars“ – perfekt für alle, die bei Beziehungsfeuerwerken lieber vom sicheren Balkon aus zuschauen.
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Jo the man the music – “Soft Skin” (26.09.25 // Ink Music)
„Soft Skin“ von Jo the man the music ist ein Indie-Track, der Coolness und Verletzlichkeit auf charmante Weise vereint. Der Song spielt mit dem Wunsch dazuzugehören, dreht diese Unsicherheit aber in eine Stärke: Weich sein ist kein Makel, sondern macht die Musik erst nahbar. Mit treibenden Gitarren und einem Refrain, der sich gleichzeitig trotzig und sehnsüchtig anfühlt, wächst „Soft Skin“ schnell über seine Coming-of-Age-Melancholie hinaus. Am Ende bleibt ein Song, der nicht nur hängenbleibt, sondern Mut macht, gerade mit den eigenen Rissen glänzend zu klingen.
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