
Als Sechzehnjähriger entdeckt Altziebler seine Vorliebe für die Gitarre und begann das Instrument zu erlernen. Davor spielte er Violine, aber dazu kann man nach seinen Aussagen ja schlecht singen. Und so gründete er 1989 seine erste Band „pure laine“. Der Begriff stammt aus dem Französischen und bedeutet soviel wie „Reine Wolle“. Die Band hat sich seit ihren Beginn von einer experimentellen 3-Mann-Combo mit E-bass und Sopransaxophon zu einer Rockband mit klassischer Instrumentierung mit Bass, E-Guitarre und Schlagzeug hin entwickelt. Pure Laine veröffentlichte einige Vinyls und CD´s. Am auffälligsten war dabei „burn“ aus dem Jahre 1991. Das Nachfolgeprojekt Bloom 05 existierte von 1995 bis 2003.
Als musikalischen Einfluß sieht der von den Medien oft ins Americana-Eck hineinschubladisierte Musiker in jungen Jahren Glamrock. Etwas später stieß er dann auf Punk. Eine seiner Lieblingsplatten ist nach wie vor „”rattus norvegicus”, das erste Studioalbum von den Stranglers aus 1977. Neben diesen Genres spielte für den Künstler auch französisches Chanson wie beispielsweise Brel, Prevert oder Brassens sowie Folk eine immer wichtigere Rolle. Seine Lieblingsband ist auch heute noch Dead Moon, die es zum Leidwesen von Son of The Velvet Rat heute nicht mehr gibt! Privat hört er auch heute noch Green on Red oder Dream Syndicate.

Loss & Love, dass 2007 erschien kann mit Sicherheit als der bisher größte Wurf des Steirers bezeichnet werden. Wie der Kontakt zu Ex-Wilcos Schlagzeuger Ken Coomer zustande kam, daran erinnert sich Georg Altziebler noch sehr genau: „Ich bin über meine amerikanische Freundin und Managerin Silvia Ryder auf Ken gekommen. Sie kannte ihn, weil er ihre band Sugarplum Fairies produziert hat. Sie hat ihm daraufhin mein Album “playground” geschickt. und kurz darauf hat er sich bei mir gemeldet und gesagt, er würde gern mein nächstes Album produzieren und darauf Drums spielen. So ist es dann passiert und es war eine gute Entscheidung.“
2008 erscheint die EP Gravity allerdings nur in einer Vinyl Variante limitiert auf 500 Stück. Gravity symbolisiert einen musikalischen Ausflug in Garage und French-Pop Klänge. Das letzte Studioalbum „Animals“ aus dem Jahr 2009 wurde erneut von Coomer produziert. Wenn auch nicht alle Songs: Die drei Bonussongs: „Hotel Song No. 2“, „Straight Ahead“ und „Fall With Me“ wurden im Berliner Sonic Sofa Studio eingepielt und aufgenommen. Hinter dem Schlagzeug saß dabei niemand geringerer als Element of Crimes Richard Pappik, mit dem der Steirer seit über 20 Jahren, genauer gesagt seit einer Support Österreich Tour in kleinen Clubs für Sven Regeners Band, befreundet ist. Pappik hat auch bei einem der letzten Berlin-Gastspiele von Sonf of the Velvet Rat in einem Rockabilly Club namens “wild at heart” Schlagzeug gespielt. Kristof Hahn (koolkings,les hommes sauvages), der auch auf “animals” mitgespielt hat, ist ebenfalls ein Langzeitfreund des Musikers, mit dem er erstmals 1991 im Berliner “tacheles” zusammenspielte.

„Ich bin nicht depressiv. Vielleicht aber wäre ich es, wenn ich nicht diese Art von Musik machen würde“, so Son of the Velvet Rat. Dann wünschen wir ihm, dass er seine leise gespielte und doch so eindrückliche, berührende und wunderbare Musik, die zwischen Country, Folk, Chanson, Pop und Singer/Songwritertum angesetzt ist noch viele Jahre über den Semmering in den Rest der Welt klingen läßt! (Markus Egger)
Foto 1: Rainer Rygalyk
Foto 2: Max Wegscheidler
Foto 3: copyright Ingo Pertramer
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