Schrammelrock im Stile der frühen The Strokes wartet auf die BesucherInnen des Wiener Chelsea am 11. November. Mit dem jungen Wiener Quartett One Two Three Cheers And A Tiger steht eine Band auf der Bühne, die mit ihrem in diesem Jahr erschienen Debütalbum “Less Than The Half Price” (Wohnzimmer) einiges Aufsehen erregen konnten.
Manchmal bedarf es eben nicht großer Spielfertigkeiten, um gute Musik zu produzieren. So verhält es sich zumindest bei One Two Three Cheers And A Tiger. Dem Quartett geht es schlicht und einfach um die Attitüde des Rock’n’Roll. Und das in einer sehr reduzierten Form. Nein, das große Herumfeilen und Experimentieren ist nicht die wirklich die Sache der vier Wiener Musiker Andy, Daniel, Jakob und Martin. Aber vielleicht ist es gerade dieser offen zelebrierte “Nichtperfektionismus”, der den Songs das gewisse Etwas verleiht. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass das Debüt im eigenen Proberaum ganz ohne Studioequipement aufgenommen worden ist. One Two Three Cheers And A Tiger machen schlicht und einfach das, was sie wollen. Stilistische Konzessionen an irgendwelche moderneren Einflüsse macht die Band keine. Warum auch, die Tracks rocken auch ohne Zutun stilfremder Einflüsse was das Zeug hält. Da stören auch die gelegentlichen von The Strokes und den Babyshambles nicht wirklich.
Erstmals auf sich aufmerksam machen konnte das in Wien lebende Quartett mit seinen musikalischen Beiträgen zu den österreichischen Filmen “Sturmfrei” und “In 3 Tagen Bist Du Tot 2”. Das in diesem Jahr erschienene Debüt “Less Than The Half Price” ist das beste Beispiel dafür, wie erstklassige authentische Rockmusik zu klingen hat. Hier ist nichts glattproduziert. Ganz im Gegenteil. Irgendwie wird man beim Durchhören der Songs nie wirklich das Gefühl los, dass hier etwas ein wenig unrund klingt. Was aber in diesem Fall mit Sicherheit ein Teil des Gesamtkonzeptes ist. Da klingt schon mal eine Gitarre etwas verstimmt, da verfehlt die ungemein rotzige Stimme von Sänger Andy schon mal den Ton, was aber bei der mitreißenden Energie, mit denen die Songs aus den Boxen schallen, nicht wirklich in Gewicht fällt. Wer sich also auf schnörkelosen Rock allererster Gute begeistern kann, sollte sich das Konzert im Chelsea auf keinen Fall entgehen lassen. (mt)