“Embodiment” nennt sich das neue Projekt der Geigerin und Komponistin Mia Zabelka, mit dem sie dem Publikum die “künstlerische Technik des Aus-dem-Körper-heraus-Arbeitens” näher bringen will. Mehr als noch zuvor versucht die Künstlerin mit Hilfe der Improvisation, bisher noch unerforschte Wege zu beschreiten. Zu sehen am 27. Jänner im Porgy & Bess.
“Crossover verstehe ich nicht als konstruiertes Zusammenführen unterschiedlicher Musikstile. Verschiedene musikalische Genres, die mich interessieren, von zeitgenössischer E-Musik, über Free Jazz, Elektronische Musik, Punk, klassische Musik bis Heavy Metal werden durch mich, durch meinen Körper gefiltert. Aus diesem Konzentrat schaffe ich dann eine neue Sprache, meine ganz spezifische Ausdrucksweise. Es freut mich sehr, dass die AusnahmemusikerInnen der One Night Band mich bei diesem Prozess der Sprachfindung mit ihren Spielweisen und Energien begleiten und dadurch Wesentliches zum Gelingen beitragen…” (Mia Zabelka)
Die Geigerin und Komponistin Mia Zabelka zählt schon seit geraumer Zeit zur Speerspitze der heimischen Improvisations-Szene. Genrebedingte Grenzen begreift die Musikerin eher als eine Art festgesetzte Barriere, die es gilt, außer Kraft zu setzen und vollkommen neu zu definieren. Gemeinsam mit ihrer One Night Band, der noch der Gitarrist Martin Philadelphy, Bassist Chris Janka und Schlagzeuger Josef Klammer angehören, unternimmt sie ihrem neuen Programm “Embodiment” den Versuch, die verschiedensten Strömungen, mögen diese auch noch so unterschiedlich sein und sich unvereinbar darstellen, unter einen Hut zu bringen. Dabei bedient sich Mia Zabelka der künstlerischen Arbeitsmethodik des “automatic playing”, welche sie von Friederike Mayröckers “automatic writing” her ableitet und nichts anderes bedeutet als “aus dem Körper heraus” Kunst zu erschaffen. Dieser Zugang ermöglicht es der Geigerin, Improvisation auf eine neuartige Weise impulsartig zu lenken, ohne dabei aber festgelegte Parameter oder festgeschriebene musikalische Gesetze befolgen zu müssen. Das spannende an dieser Herangehensweise ist die Tatsache, dass niemand erahnen kann, welche Richtung Mia Zabelka und ihr Ensemble im nächsten Moment einzuschlagen gedenken.(mt)

