
Mozart steht im Mittelpunkt der Konzerte der Mozartwoche 2009 – davon ausgehend entwickeln die Programme zugleich musikalische Kontexte von Mozart zu Haydn (im Bereich der klassischen Musik) sowie zu Pierre Boulez und zu Matthias Pintscher (im Bereich der Neuen Musik). In allen Programmschwerpunkten wird die international gefeierte Pianistin Mitsuko Uchida als Artist in Residence zu erleben sein. Auch das Programm der Mozartwoche 2010 wurde bereits bekanntgegeben, bei der Neuen Musik steht György Kurtág im Zentrum. Nächstes wichtiges Salzburger Festival sind die “Dialoge”.
Mitsuko Uchida wird eine ganze Reihe von Mozart-Konzerten gestalten: ein Mozart-Klavierkonzert mit den Wiener Philharmonikern, ein Kammerkonzert gemeinsam mit dem Hagen Quartett, ein Recital sowie einen Interpretations-Workshop zu Mozart. In diesem wird sie gemeinsam mit zwei jungen Pianisten an einem Mozart-Klavierkonzert arbeiten und so Einblicke in die “Werkstatt” der Entstehung einer Mozart- Interpretation geben. Mozart steht auch im Mittelpunkt zweier Konzerte mit Marc Minkowski und den Musiciens du Louvre Grenoble: Zwei der großen Serenaden sowie Konzertarien – mit der Sopranistin Malin Hartelius – stehen auf dem Programm. Nikolaus Harnoncourt wird in zwei Konzerten Werke von Mozart dirigieren – zum einen mit dem Concentus Musicus Wien, zum anderen mit den Wiener Philharmonikern. Zudem werden im Mozart-Schwerpunkt auch Mozarts Original-Instrumente zu hören sein, seine Violine und sein Hammerflügel, in einem Gesprächskonzert gespielt und vorgestellt von Giuliano Carmignola und Robert Levin.Mozart und Haydn
Das Verhältnis von Mozart und Haydn ist Gegenstand eines ersten erweiterten programmatischen Kontexts: Wie lässt sich die Beziehung der beiden Komponisten zueinander beschreiben, wie können sich ihre Werke gegenseitig beleuchten? Ein eigener Programmschwerpunkt ist diesen Fragen gewidmet – dies auch im Gedenken an Haydns 200. Todesjahr. In einem besonderen Projekt werden beispielsweise das Hagen Quartett und das Mozarteum Orchester Salzburg unter der Leitung von Ivor Bolton gemeinsam in einem Konzert zu erleben sein. In drei Teilen erzählt dieses groß angelegte Konzert die Wandlungen des Verhältnisses von Mozart und Haydn in drei Etappen: Frühe Ferne, Zitat und Aneignung, Reife und Nachbarschaft. Streichquartette, Symphonien und ein Klavierkonzert stehen im Mittelpunkt dieses Projekts.

Große Oratorien beider Komponisten werden ebenfalls einander gegenübergestellt: Haydns “Schöpfung” sowie Mozarts Kantate “Davide penitente”, dirigiert von René Jacobs bzw. von Nikolaus Harnoncourt. Zudem werden weitere Meisterwerke beider Komponisten zu hören sein, von Haydns “Sinfonia concertante” (mit Solisten der Wiener Philharmoniker) über Kammermusik, Klaviertrios, Klaviersonaten, Symphonien, Vokalwerke und Streichquartette, interpretiert von Künstlern wie Sir Simon Rattle, Seiji Ozawa, Daniel Harding, András Schiff, Magdalena Kozena, Annette Dasch, Christian Gerhaher, Renaud und Gautier Capuçon, Sergio Tiempo, Martin Fröst, dem Minguet Quartett und anderen. Eine Sonderausstellung stellt konkrete Lebensumstände Haydns und Mozarts in den Mittelpunkt, Künstlergespräche und Vorträge begleiten die Konzerte und ein Round-Table-Gespräch mit Vertretern der Opernwelt beschäftigt sich zum Abschluss mit dem Opernschaffen beider Komponisten.
Pierre Boulez, Matthias Pintscher, Martin Fröst und Heinz Holliger
Im Bereich der Neuen Musik werden zwei Komponisten unserer Zeit mit einem eigenen Programmschwerpunkt zu Gast sein: Pierre Boulez und Matthias Pintscher. In einem der zentralen Konzerte dieses Schwerpunkts wird das Ensemble intercontemporain unter der Leitung von Pierre Boulez Werke von Carter, Pintscher und Boulez interpretieren. Die Konzerte weiten ihre Sicht aber auch auf Mozart aus: In einem Gesprächskonzert wird Matthias Pintscher seine Werke mit Mozart kombinieren und in einem Orchesterkonzert unter der Leitung von Daniel Harding wird Mozart Werken von Boulez und Pintscher begegnen. Daniel Barenboim, Elena Bashkirova und Mitsuko Uchida werden Klavierwerke von Mozart und Boulez interpretieren, in einem Kammerkonzert werden Werke von Boulez erklingen – interpretiert von Jörg und Carolin Widmann sowie von Hidéki Nagano (Klavier). Zwei Uraufführungen von Matthias Pintscher werden zu erleben sein; zudem werden Künstlergespräche diese Programme ergänzen.

Über diese Programmschwerpunkte hinaus haben wir Künstler eingeladen, Mozart in ihren Programmen in Beziehung zu Musik der Moderne zu setzen: So werden zusammen mit Mozart beispielsweise Werke von Claude Debussy (interpretiert von András Schiff und weiteren Solisten), Elliott Carter und Sándor Veress (interpretiert u. a. von Heinz Holliger und Christian Gerhaher) oder Jörg Widmann (interpretiert vom Artemis Quartett) zu erleben sein. Künstlergespräche, Workshops, Einführungsvorträge und ein Kinder- und Jugendprogramm werden die Mozartwoche 2009 der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg begleiten.
(Text: Internationale Stiftung Mozarteum)
Das mica – music austria wird bei den Konzerten heute, Montag (Pintscher im Solitär, abends: Haydns “Schöpfung” im Mozarteum) und Dienstag (Hagen-Quartett und Camerata /Fröst/ Holliger) anwesend sein und darüber Mitte der Woche berichten. (hr).
Fotos © Mozarteum
Alle Termine der noch stattfindenden Konzerte bei der Mozartwoche 2009 finden sie unter www.mozarteum.at.