Das Projekt Microthol nahm seinen Anfang, “als Ende der 90er die ersten Moodymann-Platten rauskamen und House noch cool war.” In einem Ministudio, das man sich in einer 20m²-Wohnung eingerichtet hatte, wurde an den ersten Tracks gebastelt. Acht Jahre später ist es so weit: nach einigen 12-inches und einer EP steht das erste Microthol-Album “Mikrokosmos” in den Läden. Grund genug für einen Besuch in ihrem Studio im vierten Wiener Gemeindebezirk. Philipp Haffner und Constantin Zeileissen – gemeinsam sind sie Microthol – standen dem mica in ihrem “goldenen Käfig” Rede und Antwort.
Erzählt mir doch was über das neue Album
“Mikrokosmos” kommt Mitte Februar in Österreich heraus und Anfang März weltweit.
Weltweit?
Ja, in Europa, den USA und vielleicht auch in Japan. Mal sehen wie´s läuft. Hauptvertrieb ist Soul Seduction. Wir haben daneben aber noch unsere eigenen Vertriebe, die dann von Soul Seduction beliefert werden.
Persönliche Indie-Kontakte?
Genau. Zum Beispiel Clawn in Holland und Online-Shops, die direkt von Trust (Label) beliefert werden.
In welcher Auflage erscheint “Mikrokosmos”?
Erst einmal 1000 Stück Vinyl und 1.000 Stück CDs als zaghafte Erstauflage, weil “Mikrokosmos” sowohl unser erstes als auch das erste überhaupt auf Trust erschienene Album ist. Vorher gabs auf Trust nur DJ-12inches. Ein ganzes Album zu machen war für alle Beteiligten ein großer Schritt. Ein Album muss dann auch ganz anders beworben werden als eine DJ-12inch. Daher erst einmal die Vorsicht.
Wird’s darüber hinaus auch 12inch-Singles geben?
Vorerst nicht. Nur das Album. Wir warten einmal ab, wies läuft und was damit passiert.
Wie seid ihr überhaupt zu Trust gekommen?
Ganz einfach: Georg Lauteren war im Freundeskreis bekannt. Dann haben wir ihm Skizzen vorgespielt und schließlich gemeinsam entschieden, ein paar Tracks auszuproduzieren. Das war der Startschuss. Vorher haben wir Musik immer nur für uns selbst gemacht. Die Entwicklungen von Trust und Microthol verliefen ziemlich parallel: 1998, als Georgs Elektro-Label an den Start ging, fingen auch wir an, Sound zu machen, in einem Ministudio auf 20m² Wohnung. Darauf hin haben wir ein, zwei Jahre nur im Kammerl verbracht, um im Endeffekt wie Georg Lauteren auch beim Elektro zu landen.
Würdet ihr das, was ihr macht, überhaupt als Electro bezeichnen?
Das Album ist schon mehr als Electro. Es gibt zwar einige reine Electro-Tracks drauf, aber dann auch einige Italodisco-Nummern. Insgesamt ist es vielseitiger.
Habt ihr die Italo Disco-Ära noch aktiv miterlebt?
Nein, aktiv nicht. Höchstens im Mutterleib. Passiv ja. Irgendwann sind dann vor ca. drei Jahren diese Cocadisco-Compilations aufgekommen. Daraus hat sich ein regelrechter Underground-Italodisco-Boom entwickelt. Uns hat das damals sehr gefallen. Eine lustige Art von cooler Underground-Tanzmusik. Da haben wir uns gedacht, das wollen wir auch probieren. Ein Style, der uns zusätzlich zu Elektro inspiriert hat, ist Acid. Es gibt auf dem Album einige Tracks, bei denen vom Genre her auch Acid mitspielt.
Die repetitiven Muster.
Ja, genau. Und die Tracks, bei denen ein Analog-Synthesizer die typische Acid Bass-Line spielt. Außerdem ist der Titel Programm. Mikrokosmos hieß für uns, unsere verschiedenen Einflüsse und unsere Lieblings-Styles auf einen Punkt zu bringen.
“Late shift at the meson factory” könnte ebenso auf einer Analord-Single (Aphex Twin, Anm.) erschienen sein. Was meint ihr?
Durchaus. Das ist einfach so passiert. Der Track entstand, als gerade die erste Analord-12inch rauskam. Wir verwenden auch ähnliches Gerät wie Aphex Twin. Viel weniger natürlich (beide lachen), aber doch ähnliches. Was die 303 (Analog-Synthesizer, Anm.) betrifft, kannst du unsere auch midimäßig spielen und musst nicht auf diesem kleinen internen Sequenzer spielen. Dadurch kannst du Melodien spielen, die bis zu 16 Takte lang sind. Das ist auf genau diesem Track besonders gut zu hören.
Das gesamte Album weist für Electro erstaunlich viel Melodie auf. Ist das ein besonderes Anliegen, dass das Ganze ein bisschen ins Songformat geht?
Das ist uns ein Anliegen, der Musikalität zuliebe. Damit der Track nicht nur aus Bassline und percussiven Elementen besteht, sondern auch über melodiöse Elemente verfügt, die dich fangen und dir im Ohr bleiben dadurch. Die Arbeit mit Melodien und Songstrukturen liegt uns beiden am Herzen, weil sie im Zuge der Produktion auch am meisten Spaß macht. Wenn du zu abstrakt und repetitiv bleibst, gibt es für die Geschichte, die wir erzählen wollen, zu wenige Sprachparameter. Außerdem haben wir beide eine klassische Musikausbildung genossen, die wir nur schwer abschütteln können. Und das wollen wir auch gar nicht.
Für Elektro ist eure Musik auch erstaunlich warm im unteren Bassbereich. Souliger als üblich.
Das ist durch die Produktionsweise bedingt. Wir verwenden einfach wahnsinnig gern Analog-Synthesizer. Gerade im Bassbereich liegen da Welten zwischen einem Software-Synthie und einem analogen Gerät. Das Feeling ist ein ganz anderes.
Was kommt von euch überhaupt digital?
Eigentlich wenig. Bei dem Album eigentlich nichts.
Eure Musik ist also durchgehend analog?
Ja. Das heißt analog eingespielt, dann aufgenommen, dann vielleicht noch die Drums im Sampler arrangiert. Das Höchste der Gefühle ist, dass wir analoge Sounds am Rechner digitalisieren. Damit wären sie dann eigentlich digital, wenn man´s streng nimmt. Wenn man´s nicht streng nimmt, dann sind sie immer noch analog, weil der Klangerzeuger ja ein analoger war. Streng genommen ist demnach alles digital, wenn mans locker nimmt alles analog! Zu der Musik, die wir machen, passen analoge Effekte einfach besser. Das ganze wird deutlicher, du hörst einfach mehr.
Wie setzt ihr eure Musik live um?
Ganz anders. Live ist das hauptsächlich Computerarbeit. Live agieren wir auf Sample-Player-Basis am Laptop. Die Synthesizer sind uns einfach zu schade, um sie zusätzlichen Beanspruchungen auszusetzen. Dann hat es draußen minus 20 Grade oder Ähnliches. Das ist die Sache nicht wert. Dazu haben wir sie alle viel zu lieb.
Was geschieht dann überhaupt live?
Das Arrangement wird live bestimmt und die Effekte werden live generiert, indem wir sie durch Gitarrenpedale schleifen. Das ist der Stand der Dinge. In Zukunft soll aber live noch mehr passieren. Wir arbeiten gerade an einer neuartigen Software. Das ist allerdings sehr kompliziert und technisch noch nicht ganz ausgereift. Die Angelegenheit steckt sozusagen noch in den Kinderschuhen.
Was kann man sich genau darunter vorstellen?
Dass wir live nur noch mit Game-Pads, ganz normalen, bei Mediamarkt oder Saturn erhältlichen USP-Joystick, spielen. Durch die einzelnen Effekte auf den Tasten kannst du das gesampelte Stück dann scratchen, anhalten und einstellen, über wie viele Takte sich der Stop hinziehen soll. Du kannst auch alles rückwärts spielen, das Tempo ändern, zusätzlich Beats dazu klopfen und spontane Breaks machen. Das Game-Pad wird eigentlich als Sample-Player benutzt, nur viel interaktiver. Das Komplizierte daran ist, das Interface so zu programmieren, dass es mit deiner Software läuft – und zwar stabil. Mit “Live”, dem verbreitetsten Standard-Live-Act-Programm LIVE würde das nicht klappen, weil der Computer zu viel CPU für die ansehnliche Oberflächengestaltung verbraucht. Unser Plan ist, das schicke durch ein ganz spartanisches User-Interface zu ersetzen. Dann packts der Rechner auch rechentechnisch. Du musst dann halt einfach ganz genau wissen, was du machst. Das könnte interessant werden, wenn es jemals fertig wird.
Eine ganz andere Frage: Fühlt ihr euch eigentlich der Wiener Szene verbunden?
Meinst Du damit die Wiener Szene, die Von Kruder & Dorfmeister medientechnisch verbreitet wurde?
Wie ihr wollt.
Das Interessante daran ist, dass etwa Pulsinger & Tunakan schon auch teilweise in den Lounge-Bereich reingefallen sind, trotzdem aber eigentlich aus einer anderen Ecke kamen und dem entsprechend auch ganz andere Dinge taten.
Was aber nie so wahrgenommen wurde. Oder anders wahrgenommen wurde.
Genau, anders wahrgenommen wurde. Insofern passen wir mit unserem Sound schon in die Wiener Szene, die in Wahrheit ja ungemein breit gefächert ist.
Habt ihr Interaktion mit anderen österreichischen Acts?
Kaum. Electro gibt es hierzulande außer bei Trust ja eigentlich nicht wirklich. Vielleicht noch Alex is my Bro, aber der hat sich mittlerweile eher anderen Dingen zugewandt. Im Großen und Ganzen bekommst Du in Wien klaren Electro nur bei Trust. Wo anders allenfalls Derivate, nicht aber Puristisches.
Dann seid ihr also völlig autark?
So ist es dann auch wieder nicht. Weltweit gibt es schon genug Elektro-Produzenten. In diesem Nischenbereich ist es auch deshalb so angenehm, weil man schnell einmal alle Leute kennen lernt, die in diesem Nischenbereich arbeiten: in Detroit, Holland, Belgien, England etc. Die ganze Elektro-Posse ist eng miteinander verwoben, Kooperationen sind an der Tagesordnung. Vorige Woche etwa war Alexander Robotnik (ital. Disco-Pionier, Anm.) bei uns und hat zwei Tage lang in unserem Studio aufgenommen.
Euer Booking macht Mioow?
Ja, Wir sind ziemlich frisch dort. Bis jetzt haben wir unsere Bookings immer selbst gemacht – sowohl im Inland als auch im Ausland. Das ging halt entweder über Trust oder die Leute haben uns direkt angeschrieben. Unser Gedanke war, uns aus diesem Part der Musikindustrie (der Organisation, die zum Schaffen eines Musikers untrennbar dazu gehört) in Zukunft raus zu halten. De facto könntest du gut und gern den ganzen lieben Tage damit zubringen, dich um Bookings zu kümmern. Nur dann kommst du halt nicht mehr ins Studio. Bis jetzt war der Anteil zwischen Musik machen und Geschäftlichem circa Halbe-Halbe. Manchmal war es schon so, dass die ganze Zeit für das Drumherum draufgegangen ist und wir keine Zeit mehr dafür hatten, im Studio neue Dinge auszuprobieren. Da muss man aufpassen, sonst hat man außer E-Mail, Kommunikation und Kohle plötzlich keinen künstlerischen Auftrag mehr. Eine Beteiligung kriegt Mioow nur, wenn sie den Gig auch selbst aufgestellt haben. Das ist ein fairer Deal, fanden wir.
Welches Ziel wollt ihr mit dem Album erreichen?
Das große Ziel war erst mal das Album selbst. Das war der große Wurf für uns. Das zweite Ziel ist jetzt, dass sich das Ding einigermaßen verkauft und dass es den Leuten gefällt. Ein Argument, das für den Verkauf sprechen sollte, ist, dass “Mikrokosmos” kein lupenreines Elektro-Album ist. Da ist durchaus für jeden was dabei. Erstaunlich ist, dass wir mit einem Track schon untertags auf fm4 gelaufen sind – zu einem Zeitpunkt, zu dem das Album noch nicht einmal offiziell veröffentlicht ist. Das haben wir beachtlich gefunden. Und obwohl vielleicht einige Tracks schon poppiger sind: damit haben wir nicht gerechnet.
Welcher Track war das?
“Midnight Moroder” in einer auf ca. 3,20 Minuten gecutteten Radio-Version. Wir hatten, als wir das Album machten, wirklich keinen Hintergedanken, dass wir einmal gern auf fm4 laufen würden. Das wäre auch der völlig falsche Zugang. Natürlich haben wir damit geliebäugelt, dass uU in “La Boum Deluxe” ein Track läuft, wenn dort das Album vorgestellt wird. Aber außerhalb einer Special Interest-Sendung und dann auch noch untertags.. Zumal das übliche Gitarren dominierte fm4-Programm überhaupt nichts mit unserer Musik zu tun hat. Vielleicht kann man dort am ehesten mit der Retro-Geschichte was anfangen.
Könnt ihr überhaupt etwas mit dem Begriff Retro-Disco anfangen?
Eigentlich nicht. Wenn es um Disco geht, sind wir von Moroder, Robotnik und Ähnlichem inspiriert worden. Wir sind eigentlich klassische Techno-Kids. Damals war aber von dem Spaß-Faktor, den die Leute Anfang der 80er mit Tanzmusik hatten, keine Rede. Die alten Disco-Tracks sind nicht nur lustiger, in ihnen steckt auch mehr Musik als wenn du etwa auf ein Biosphere-Rave gehts, wie sie alle zwei Wochen in Wien stattfinden. Ratzti, Ratzti, Ratzti, Loop, Loop, Loop und Wiederholung. So ein Bretteltechno hat mit Disco oder Electro wenig zu tun, außer dass es sich dabei auch um Tanzmusik handelt. Der erste Kontakt mir Disco ist der Plattenliebe zu verdanken. Irgendwann landet dann einfach so ein Ding auf dem Teller und du willst mehr. In der musikalischen Entwicklung gibt es immer so Phasen, in denen eine bestimmte Richtung vorherrschend ist. Früher war das mal der fette House aus Detroit, der sehr discoorientiert ist, weil hauptsächlich alte Disco-Platten gesampelt wurden. Zu der Zeit etwa, als die ersten Moodymann-Platten rauskamen. Damals war House noch cool.
War Kraftwerk ein Einfluss?
Selbstverständlich. Volle Kante. Kraftwerk sind nach wie vor unschlagbar und unantastbar. Die Songstruktur stimmt, schöne Soundästhetik. Zwar nicht unbedingt die tiefen Bässe.
Aber das mit den Bässen ist doch auch besser geworden, oder etwa nicht?
Stimmt schon, weil sie sich mittlerweile auch an der Clubkultur orientieren, was sie früher in ihrer Hochzeit niemals taten. Inzwischen haben Kraftwerk ja Einflüsse zurück genommen, die aus ihnen entstanden sind. Es gibt das diesen einen Song, in dem sie sich ganz eindeutig auf Detroit-Techno berufen, der ja aus ihnen entstand.
Aerodynamik?
Genau. Von der Stimmung her ist da viel Detroit drin. Detroit-Techno war überhaupt ein großer Einfluss. Überhaupt werden dir alle Leute, die mit Electro zu tun haben, alle ähnliche Einflüsse nennen: Kraftwerk, Underground Resistance, speziell Vexier, Dopplereffekt, Electroit, International Transmission, Ectomorph, Aphex Twin als ganz großen Pionier und Squarepusher, den vielleicht größten Virtuosen der elektronischen Musik heute.
Venetian Snares?
Haben wir auch gern.
Frankfurt? Hard House?
War nie unseres. Das hatte immer diesen negativen Trance-Beigeschmack, auch wenn der Väth heute gar nicht mehr so trancig auflegt.
Andere Projekte?
Constantin hat mit Tunakan und Schlachter ein Projekt laufen. Klingt cheapig, trustig. Ist aber bis dato noch nichts erschienen. Philip kooperiert mit Josef Lindinger. Microthol hat aber stets Priorität. Und in den letzten Jahren waren wir sehr busy.
Habt ihr bürgerliche Berufe?
Philip ist BWL-Student, Constantin Fotograf
Gibt es aktuelle Remixes?
Für Christopher Just aktuelles Album haben wir aus einem Techno-Track einen Elektro-Track gemacht. Die Nummer wurde aber nicht fürs Album genommen. Dann für Keith Tucker auf Puzzlebox. Für eine derartige Detroit-Legende eine Remix machen zu dürfen, war eine große Ehre.
Gibt es dafür Geld?
Mal so mal so. Von Tucker bekamen wir einen Gegenremix. Damit sind wir aber in einem solchen Fall auch hochzufrieden. Neulich haben wir für Sunshine für das Groove-Donwbeat Projekts “Langooth” und für “Recovery”, das erste Solo-Album des Depeche Mode-Drummers Christian Eigner, jeweils eine Nummer remixt. Das Microthol-Ding nimmt seinen eigenen Lauf. Aus völlig verschiedenen Ecken kommen mittlerweile Remix-Aufträge. Derzeit auch für Supermax und Attwenger.
Ist der Remix damit überhaupt die konstantere Einnahmequelle?
Jein. Das große Problem an sich bei 12-inch-releases ist, dass heute der Musimarkt nicht mehr das Potential hat, dich zu ernähren. Underground-Releases sind eher Visitenkarten, die die richtigen Leute dazu veranlassen dich zu buchen. Unsere Haupteinnahmequelle war aber immer das Live-Geschäft. Vielleicht gab es mal einen kurzen Abschnitt, wo man vom Plattenverkauf tatsächlich leben konnte. Aber das ist lange her.
Habt ihr mal mit dem Gedanken gespielt, ins Ausland zu gehen, um von dort aus den internationalen Markt zu bearbeiten?
Nein. Im Vergleich stehen wir hier gut da, weil die Nische wenigstens gefördert wird. In England zB gibt es keinen Groschen für Labels. Im Vergleich zum Rest Europas geht’s uns gut. Das bekommt man auch immer wieder zu hören, wenn man internationale Kontakte pflegt. Ohne SKE-Förderung zB würde Trust nicht so funktionieren, wie es derzeit der Fall ist. Ohne SKE wären daher auch wir nicht lebensfähig. Wir haben hier eine wirklich tolle Infrastruktur, ein gutes Label, wir kennen viele Leute. Außerdem müssen wir beide nicht von unserer Musik allein leben, was der Musik nicht unbedingt schadet.
Würdet ihr euch Chancen ausrechnen, auch vom Österreichischen Musikfonds Geld zu bekommen?
Schwer zu sagen. Ich glaube aber, dass das, was wir machen, dafür zu speziell ist.
Was kostet ein Microthol-Live-Gig?
Zwischen 400 und 600 Euro. Auflegen tun wir nicht mehr wirklich, weil wir die Zeit lieber nutzen, um im Studio etwas weiter zu bewegen. Ziel ist es, dass die Live-Auftritte zur Haupteinnahmequelle werden. Das würde der Sache an sich gut tun. Die alles entscheidende Frage daher, ob das Album vom Markt so goutiert wird, dass man ausreichend oft für so hohe Gagen spielen kann, dass sich das ausgeht.
Befinde ich mich jetzt in einer Wohnung und Studio oder nur Studio?
Beides. Ist aber so oder so egal: Das Leben mit einem analogen Studio gleicht jenem in einem Goldkäfig. Wir verbringen hier Stunden, Tage, Wochen, Monate, fühlen uns wohl und haben nicht das Gefühl, als würden wir etwas Großartiges verpassen, wenn wir den ganzen Tag im Studio abhängen. Aber das geht dem Robotnik auch so. (Interview: Markus Deisenberger)
Microthol sind Philipp Haffner und Constantin Zeileissen. Seit 1998 sind sie electro-infiziert. Nach zahlreichen 12-inch-Singles legen sie mit “Mikroorganismus” ihr erstes Langspiel-Album vor. Erschienen ist es Mitte Februar auf Trust. Erhältlich ist es als Vinyl oder auf CD.
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