Marta – Warships

warships CoverEs darf musikalisch schon auch einmal etwas heftiger werden. Zumindest so scheint die Losung der steirischen Formation Marta zu lauten, hört man sich durch ihr eben erschienenes Debüt „Warships“ (Zita Records). Paul Plut (VIECH) und Günther Paulitisch, die beiden Köpfe hinter diesem Projekt, wissen in bester Manier so richtig dreckig abzurocken, ohne dabei aber, und das ist das Schöne an der ganzen Sache, auch nur für einen Moment irgendwie auswechselbar oder banal zu klingen. Live erleben kann man Marta am 31. Oktober im Wiener Gürtellokal Loop.

„Warships“ ist definitiv ein Album geworden, das auf wunderbare Weise aus der Reihe der bereits tausendfach gehörten Rockentwürfe tanzt. Was Paul Plut mit seiner neuen Combo Marta nämlich auf den Weg bringt, ist eine richtig schön räudige und soundtechnisch alles andere als glatt polierte Version des Garagenrock, die so authentisch klingt, als wäre sie tatsächlich irgendwo in einer dunklen und verrauchten Kammer im zweiten unteren Kellergeschoss entstanden. Es hat den Steirer, der hauptberuflich mit seiner Formation VIECH  normalerweise eher Elektro-Pop-Klängen frönt, ganz offensichtlich das Gefühl gepackt, es musikalisch doch auch einmal ordentlich rumpeln zu lassen.

Marta – Could we please all fall in love by mica

MartaDer Rock nämlich, den er gemeinsam mit seinem Kollegen, dem Schlagzeuger Günther Paulitisch, der auch bei der Band Stereoface die Felle bearbeitet, zu Gehör bringt, ist einer der erfrischend kompromisslosen und unangepassten Natur. Was regiert, sind Ecken und Kanten, das ohne Umschweife auf den Punkt kommen, ein mächtiger Drive, die Attitüde des Punk, bis zum Anschlag verzerrte und übersteuerte Gitarre, polternde und treiben Rhythmen, das Lebhafte und Energiegeladene im generellen, sowie der bewusste Bruch mit aller Perfektion, all das also, was Fans der alternativen Klänge so sehr zu schätzen wissen.

Lauscht man den Songs auf „Warships“, kommen einem unweigerlich Namen wie The Stooges, Iggy Pop, The White Stripes, The Kills, The Black Keys und sogar Motörhead in den Sinn. Irgendwie scheinen all diese Bands als Inspirationsquelle doch in einer gewissen Form Pate gestanden zu haben, mit der Einschränkung aber, dass es den Grazern sehr wohl gelungen ist, aus den vielen Einflüssen ihren eigenen Stil zu kreieren, einen, der noch dazu einen hohen Lässigkeitsfaktor besitzt. Nicht unerwähnt bleiben darf die Mitarbeit von Julia Hager, die sich für die Songtexte, in welchen die Geschichten von den tragischen Helden des Alltags fantasievoll thematisiert werden, verantwortlich zeigt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Marta mit „Warships“ ein durch und durch gelungenes Debüt abliefern, eines, das wirklich Spaß macht und das man als Freund der lauten Gitarrenmusik auf jeden Fall einmal auschecken sollte.
Michael Ternai

Termine:
31.10. Loop, Wien
05.11. Sub, Graz

Warships Cover © Maximilian Huber
Foto Marta © Gerfried Guggi

 

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