
Nein, das Rad der Popmusik wird von Pop:sch nicht neu erfunden. Die verwendeten Synthesizer-Sounds, die stampfenden Electro-Beats, die Melodien und Arrangements kennt man schon aus früheren Tagen. Die Art und Weise aber, mit der die vierköpfige Band die einzelnen Ingredienzen zu einem abwechslungsreichen und höchst eigenständigen Ganzen zusammenführen, hat dann schon etwas Spezielles. Wiewohl die musikalischen Zitate bekannt, erschaffen Pop:sch dann doch etwas vollkommen Eigenständiges und Authentisches, etwas, das sich erfreulicherweise aufgrund seiner Radikalität von vergleichbaren und bereits oftmals strapazierten Popentwürfen im positiven Sinne abhebt. Und das macht die ganze Sache auch so unterhaltsam, spannend und neu.

Textlich schöpft die Wiener Combo aus dem Vollen und besingt auf sehr humorvolle und überspitzte Art und Weise alle Arten von Liebesbeziehungen, die sich aus diesen ergebenden Komplikationen, den vielzitierten Schönheitskult, den Haar-Fetisch so mancher Menschen und, und, und…. Ein Blatt nehmen sich Pop:sch keines vor den Mund. Auch gibt man sich immer wieder politisch, wiewohl nicht vordergründig, sondern vielmehr zwischen den Zeilen.
Mit „Top of the Pop:sch“ ist es der vierköpfigen Combo gelungen, eine ganz eigene und ungemein erfrischende Version von elektronischer Popmusik zu konzipieren, welche genug Ecken und Kanten vorweist, um nicht an der Oberfläche hängen zu bleiben. Bleibt zu hoffen, dass man von dieser Combo auch in Zukunft noch einiges zu hören bekommt.(mt)
pop:sch (myspace)