Kollegium Kalksburg in der Arge

Es gibt wohl kein Ensemble, dass des so gut versteht die Essenz des traditionellen Wienerlieds ins Jetzt zu transferieren, wie es das Trio Kollegium Kalksburg tut. Ganz ohne den Charme des Genres zu verlieren, vereinen die Musiker auf ihre ganz eigene und  unnachahmliche Weise Wahnsinn und Tradition. Am 11. Jänner beehren die drei Bühnenexzentriker wieder einmal die Salzburger Arge.

“Wienerlieder für Leute, die keine Wienerlieder hören”, so oder ähnlich könnte das Motto Ensembles Kollegium Kalksburg lauten. Die drei Wiener besitzen die seltene Gabe, das Genre des Wienerliedes auch solchen Leuten näher zu bringen, die im Grunde genommen wenig bis gar nichts mit dieser Musikrichtung am Hut haben. Seit über zehn Jahren steht das Schaffen von Heinz Ditsch, Paul Skrepek und Wolfgang Vincenz Wizlsperger ganz im Zeichen der Wiener Gesangs- & Musiktradition. Vielleicht ist es dieser besondere Schmäh, mit der das Trio die Wiener Seele bis in ihre tiefsten Abgründe mit einem stets ironischen Unterton beleuchtet. Humor ist eben, wenn man trotzdem lacht. Untermalt werden diese voller Witz steckenden Texte eben vom typischen Wienerlied, welches der Tradition verpflichtet, sich seit Anbeginn nicht wirklich geändert hat. Das Kollegium Kalksburg vermag es aber, diese auf einem hohen künstlerischen Unterhaltungsniveau darzubringen und sie zeitgemäß erklingen zu lassen.

Nebenbei sind Heinz Ditsch, Paul Skrepek und Vincenz Wizlsberger allesamt hervorragende Musiker, die auch vor klanglichen Experimenten und Spielereien nicht zurückschrecken. Da werden schon einmal Dinge wie ein Kamm oder eine Säge zweckentfremdet und als Instrument genutzt. Grenzen, wenn es darum geht, auf der Bühne eine skurrile und zugleich unterhaltsame Vorstellung abzuliefern, haben sich die drei Herrschaften keine gesetzt. So wechseln die  drei Musiker stets gekonnt  zwischen originellen Eigenkompositionen, entschlossen interpretierten Raritäten und verfremdeten Klassiker-Zitaten. Für die Texte zeigt sich Sänger und Bühnenexzentriker Vincenz Wizlsperger verantwortlich, die Musik stammt aus der Feder des kongenialen Duo Heinz Ditsch und Paul Skrepek. Und natürlich darf bei alledem der beste Freund des Wieners, ein Achterl, nicht fehlen.
Michael Ternai

 

Foto Kollegium Kalksburg: Peter Kubelka

 

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