Wieso nennen sich „Tage für Improvisation“ nach einem alten Schimpfwort aus der Frühzeit der Moderne? Dem noch immer bestehenden Parallelismus von Avantgarde und Mainstream, soll durch Aufwertung des Begriffes „Katzenmusik“ (wie es z. B. die Gay Pride Bewegung mit dem Schimpfwort „gay“ erreicht hat) entgegengetreten werden. Für drei Tage finden sich sechs Künstlerinnen in Tirol zum Austausch miteinander und dem Publikum ein. Geboten werden mehrere improvisierte Duos, zwei Solo-Improvisationen und ein Vortrag. Ironisch wird „Katze“ auch noch im übertragenen Sinne verstanden, denn die Musikerinnen, die hier auftreten sind alle Frauen. Auch in der Neuen Musik sind Frauen noch immer marginalisiert: Bei Konzerten ist sind in der Regel 10 bis 15 Prozent aller Aufführungen von Frauen.
Mia Zabelka, die Initiatorin des Festivals PhonoFemme, das sich wie auch andere gegen diese Randstellung wehrt, tritt auch bei den Tagen für improvisierte Musik auf. Die Komponistin und Musikerin ist seit Jahren ein Fixstern in der österreichischen und internationalen Improvisationsszene Neuer Musik. Ihre Kooperationen, u. a. mit KünstlerInnen wie John Russell, Thollem McDonas oder Lydia Lunch zeugen von ihrer Vielfältigkeit.
Im Duo treten jeweils Elisabeth Harnik (Klavier) und Clementine Gasser (5-seitiges Cello) sowie Magda Mayas (Klavier) und Christine Abdelnour (Saxophon) auf. Da die Musikerinnen genauso aus dem Jazz- wie aus dem Klassik-Bereich kommen, lassen sich viele spannende Berührungspunkte erwarten.
Die Performance Künstlerin Renée Stieger-Reuter eröffnet die Katzenmusik-Tage. Die Pluralität ihres Schaffens zwischen Mode, Musik, Performance und Diskurs-Analyse sollte mit den Überraschungsvortrag für genügend Gesprächsstoff für die anschließende Diskussion schaffen.
„Katzenmusik – Tage für Improvisation“ finden von 26. bis 28. September 2013 im „Vier und Einzig“, in der Hallerstraße 41 in Innsbruck statt.
http://www.katzenmusik.at/