Karen Asatrian – Dervish

Der Musiker und Komponist ist im Moment in Österreich unterwegs, um dem Publikum sein neues und ausgesprochen facettenreiches Album “Dervish” näher zu bringen. Gemeinsam mit seiner Jazz-Ethno-Band “Armenian Spirit” agiert Karen Asatrian an der Schnittstelle zwischen dem Orient und dem Okzident, zwischen Gestern und Heute, zwischen Traditionellem und Neuem und beweist damit, dass Musik keinerlei Grenzen kennt.

Der gebürtige Armenier Karen Asatrian ist bereits seit seiner Kindheit stets in irgendeiner Form mit Musik in Verbindung gewesen. Mit seinem aktuellen Ensemble “Armenian Spirit” vollführt er in beeindruckender Weise den Spagat zwischen traditionellen armenischen Klängen und modernem Jazz und besticht damit stets mit unwiderstehlichem Groove. Selber bezeichnet der Pianist seinen Stil als Avantgarde-Folk. Besser lässt sich Astarians Stil eigentlich nicht umschreiben.

 

Auf “Dervish” vermengt der Armenier einmal mehr seine musikalischen Wurzeln mit der Spielweise des europäischen Jazz. Angesiedelt zwischen zwei Welten gelingt es dem inzwischen in Kärnten lebenden Künstler, die Essenz dieser beiden unterschiedlichen Musiktraditionen unter einen gemeinsamen Hut zu bringen. Trotz der an und für sich komplexen Kompositionen verliert Asatrian nie in allzu ausartenden Spielereien, sondern behält stets den Roten Faden in den Augen. So fügen sich die Elemente seiner musikalischen Wurzeln nahtlos mit modernen Jazz-Entwürfen zusammen.

 

Dabei kommen seine Stücke ganz ohne Text aus. Seine Lieder sollen selber erzählen, worum es geht. Es obliegt dem Hörer, in den akustischen Kosmos des Armeniers einzudringen. Lässt man die Musik aber einmal auf sich wirken, wird auch die dahinter liegende spirituelle Botschaft erkennbar. Es geht um seine Heimat, deren schwere und leidvolle Geschichte und der Umgang mit dieser. Eine Art Vergangenheitsbewältigung, an deren Ende dann doch immer die Hoffnung steht.

Bei der Umsetzung seiner Visionen steht Karen Asatrian mit “Armenian Spirit” eine Formation zur Seite, in der selbst unterschiedlichste musikalische Welten aufeinandertreffen. Wolfgang Puschnig, Ali Gaggl, Juan Carlos Sungurlian, Herfried Knapp, Ismael Barrios und Reinhardt Winkler stammen selbst aus verschiedenen Ländern, schaffen im Zusammenspiel aber einen Gesamtsound, der internationaler nicht klingen kann. Und genau dieser steht Karen Asatrian Kompositionen bestens an.(mt)

 

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Karen Asatrian