
Hier sind es nicht die großen pathetischen Gesten des Pop, die regieren, nicht das Erfüllen von modebestimmten Erwartungen, vielmehr offenbaren sich in der die Musik des Dreiers tiefste, von hoher Authentizität getragene Emotionen. Wolfgang Bruckner, Stephan Ebert und Olaf Schuberth bedürfen für die höchst eigenständige Umsetzung ihrer eigenen musikalischen Visionen nicht viel. Akustisch von allem unnützen Ballast befreit, sind es vor allem die leisen, zurückhaltenden und melancholischen Töne, welche den Charakter ihrer dennoch sehr vielschichtigen und irgendwo zwischen Indiepop, Folk und Liedermachertum angesiedelten Songs ausmachen. Mit dem Gespür für exzellentes Songwriting wissen Diver ganz genau, wie sie was zu welcher Zeit in Szene zu setzen haben, wie sie Stimmungen und Atmosphäre erzeugen können.
Es sind dieser reduzierte Ansatz, diese undefinierbare Unaufgeregtheit und eine fast schon edel anmutende Zurückhaltung, welche der Musik von Diver ihren eigenständigen, unverwechselbaren und sehr gefühlsbetonten Charakter verleihen. Zumeist reichen der Band alleine die Akustikgitarren und Wolfgang Bruckners zerbrechlicher Gesang, um wirklich beeindruckende und fesselnde Nummern in die Welt zu setzen. Und zwar solche, die trotz ihrer melancholischen Schlagseite, zu keinem Zeitpunkt Gefahr laufen, sich in den Untiefen des Mainstream-Pops zu verlieren.
Diver schreiben Stücke, die schlicht berühren und denen auf alle Fälle Gehör schenken sollte. Eines ist nämlich sicher: von diesem außergewöhnlichen deutsch-österreichischen Dreiergespann wird man auch in Zukunft nach einiges zu hören bekommen. (mt)
Foto: Nikolaus Ostermann / ikoon.at
Diver (myspace)