Das David Helbock Trio zu Gast im Zwe

Eine spannende und faszinierende Lehrstunde im modernen und stileübergreifenden Jazz steht am 9. März im Wiener Zwe auf dem Programm. Zu Gast ist mit dem David Helbock Trio eine Formation zu Gast, die ihre Aufgabe vor allem darin sieht, sich vom beengenden Korsett musikalischer Begrifflichkeiten zu befreien. Der Vorarlberger Pianist und Namensgeber des Trios David Helbock zählt ohne Zweifel zu den hoffnungsvollsten Vertretern der jungen heimischen Jazzszene und konnte mit seinen diversen Projekten auch schon außerhalb Österreichs viel Aufmerksamkeit erregen. Ihm zur Seite stehen in dieser Formation die nicht minder virtuos agierenden und hierzulande ebenfalls nicht mehr unbekannten Raphael Preuschl (Bass) und Herbert Pirker (Schlagzeug).

Kennt man das Schaffen von David Helbock, dann weiß man, dass es sich hier Musiker handelt, der sich nicht und nicht an irgendwelchen stilistischen Begrifflichkeiten orientieren will, sondern vielmehr versucht, seine ganz eigene Klangsprache zu finden, eine, in der Spielformen aus den unterschiedlichsten Richtungen, angefangen beim Jazz über Folklore aus aller Welt bis hin zur Elektronik und kunstvollen Rockinterpretationen, auf wunderbare Weise zueinanderfinden. Für den Vorarlberger Pianist ist es vor allem ein Anliegen, mit seiner Musik emotional zu berühren, mit ihr das Gefühl der Menschen anzusprechen. Wiewohl an seinem Instrument virtuos agierend, verfällt der experimentierfreudige Freigeist nie ins allzu Kopflastige oder Komplexe, sondern wandelt mit einer unvergleichlichen Leichtfüßigkeit und zwischen Komponiertem und Improvisiertem hin und her. Seine Musik befindet sich in einem steten Fluss und ist von einer Lebendigkeit und Schönheit, wie man es in diesen Formaten nur selten zu Gehör bekommt. Was David Helbock entstehen lässt, ist eine Art faszinierendes und stimmungsvolles Klangkino für den Kopf, das im positivsten Sinne vollkommen vereinnahmt.

Gemeinsam mit Raphael Preuschl und Herbert Pirker macht sich der junge und überaus umtriebige Westösterreicher nun daran, das klassische Jazztrio-Format einer neuen und modernen musikalischen Interpretation zuzuführen. Hier regiert nicht das Traditionelle, sondern vielmehr der Bruch mit diesem. Zwischen den wilden Sounds aus David Helbock´s Virussynthesizer, den aberwitzigen Ukulelenbasslines von Raphael Preuschl und dem ungemein groovigen Schlagzeugspiel  von Herbert Pirker entstehen Stücke, die nur so vor Energie, Spielwitz und Ideenreichtum strotzen. Eine wirkliche Vorhersage darüber zu treffen, in welche Richtung sich das Dreiergespann zu bewegen gedenkt, kann man im Vorhinein natürlich nicht sage, Was aber die ganze Sache auch zu einer solch spannenden und unterhaltsamen macht. (mt)

Foto: Peter Mähr