10 Jahre Sam’s Bar

Seit 2013 versetzt das Theater Nestroyhof Hamakom jährlich um die Weihnachts- und Chanukkazeit den Theatersaal des Nestroyhofes in seinen “Urzustand” eines Vergnügungsetablissements zurück. Mitten im Saal befindet sich eine Bar, der eine Guckkastenbühne gegenübersteht. Neben dem von Ingrid Lang kuratierten Konzertprogramm soll diese Atmosphäre zu spartenübergreifenden Grenzüberschreitungen anregen. Sam’s Bar ist außerdem ein Ort des Experimentierens für junge Theaterregisseur*innen. Barrierefrei lädt die Bar das Publikum und die Künstler*innen dazu ein, anhand aktueller Themen außerhalb einer konventionellen Bühnensituation, miteinander in Kontakt zu treten.

FURCHTBlasen

Eine Stückentwicklung in Sam’s Bar 06.–22.12.2023

Regisseur Thyl Hanscho und Ensemble laden in dieser Uraufführung zu einer aufregenden, humorvollen Expedition in Sam’s Bar auf der Suche nach den Widerständen, die wir durchdringen müssen, um einander zu berühren. FURCHTBlasen erforscht identitätsstiftende Erzählungen politischer und sozialer Blasen und fragt, wie wir uns Mechanismen der Abschottung widersetzen können.

Konzerte in Sam’s Bar

Die in der Schweiz geborene Sängerin und seit vielen Jahren in New York lebende Schauspielerin Lea Kalisch – auch bekannt als The Eshet Chayil of Hip Hop – eröffnet das 10 jährige Jubiläum von Sam’s Bar. Bei ihrem Konzert am 30. November mischt Lea – gemeinsam mit der Prager Band Der Šenster Gob ausgehend von traditioneller jüdischer Musik – Stile und Sprachen wie einen Smoothie: vergessene Melodien, Originallieder und Mischmasche – von Rap bis Rumba, von Folk bis Feminismus.

Und am 7. Dezember begegnet Pamelia Stickney, Meisterin des elektronischen Theremins, dem Gitarristen Peter Rom, der sowohl als Komponist als auch an der Gitarre, feinfühlig und virtuos, Synergien von Jazz und zeitgenössischen Musikgenres erkundet.

Jazz vom Feinsten präsentieren Peter Ponger, Peter Herbert und Valentin Duit im Trio am 9. Dezember. Mit Karl Stirner und Lukas Lauermann treffen am 14. Dezember zwei Virtuosen aufeinander: Der Cellist und Komponist Lauermann kontextualisiert Stirners Lyrikband „73 schmähfreienvierzeiler in wienerischer sprache“ mit seinem amplified Cello neu.

Literarisch-musikalisch wird es am 16. Dezember, wenn Anne Bennent, Otto Lechner und Karl Ritter mit Texten von Robert Walser durch einen poetisch-musikalisch-gwundrigen Abend manövrieren.

Die musikalische Reise in Sam’s Bar findet ihren Abschluss mit dem Konzert des Mahan Mirarab Septetts am 21. Dezember: Texturen der akustischen Kammermusik verweben sich mit musikalischen Motiven der iranischen Klassik. Im „Sich aus bekannten Strukturen befreien“ sieht Mahan einen Weg, für seine eigene Identität zu kämpfen, eine ehrliche Sprache. So brechen die Strukturen seiner Kompositionen immer wieder in Jazzimprovisationen auf.