
Wo immer auch Lukas Ligeti seine Finger mit im Spiel hat, das musikalische Ergebnis eines solchen Projektes ist immer eines, das nur so vor innovativen Ansätzen strotzt. Als jemand, der sich in seinem gesamten Schaffen immer schon mit Vorliebe in den nicht exakt vordefinierten Zonen bewegt hat, ist der Komponist und Schlagzeuger ein Künstler, der sich musikalisch immer wieder auf beeindruckende Weise neu wiederzuerfinden vermag. Eine Fähigkeit, die er auch in sein aktuelles Projekt Burkina Electric voll einbringt.
Kooperation mit afrikanischen Superstars
Gemeinsam mit MusikerInnen aus Burkina Faso (unter anderem mit dabei sind die Sängerin Maï Lingani, die in ihrer Heimat aufgrund ihrer beindruckend ausdrucksstarken Stimme als großer Superstar abgefeiert wird, sowie Wende K. Blass, der zu den herausragenden Gitarristen seines Landes zählt) übt sich der gebürtige Wiener im von allen traditionellen Entwürfen vollkommen losgelösten Grenzgängertum. Der sehr vielschichtige Sound, den er gemeinsam mit seiner Truppe entstehen lässt, deckt nicht nur ein weites stilistisches Spektrum ab – Elemente der afrikanischen Folklore finden sich in den Stücken ebenso wieder, wie solche aus der elektronischen Tanzmusik, Jazz und Pop -, er ist vor allem auch einer, der eines ganz besonders besitzt, und zwar eine vom ersten Ton an ansteckende pure Lebensfreude.
Lauscht man der Musik von Burkina Electric, ist es nahezu unmöglich, nicht vor ihr in irgendeiner Art und Weise erfasst zu werden. Das in vielen Farben leuchtende Klangfeuerwerk, das die Band vor allem live auf der Bühne mit zusätzlichen Tanzeinlagen entfacht, lässt einfach niemanden kalt. Wer sich davon überzeugen will, dass dem wirklich so ist, sollte sich das Konzert im Porgy & Bess daher auf keinen Fall entgehen lassen.
Michael Ternai
Foto: Samantha West
http://burkinaelectric.com