One Two Three Cheers And A Tiger – A Lot To Talk

Mit ihrem 2009 erschienenen Erstlingswerk “Less than Half the Price” konnten die Wiener Band One Two Three Cheers And A Tiger mehr als nur ein wenig Staub aufwirbeln. Wohl kein Medium, egal ob nun Zeitung, Radio oder Fernstehen, ließ die vierköpfige Combo unbeachtet, bot sie doch solch erfrischende und mitreißende Rockmusik, wie man sie hierzulande schon lange nicht mehr gehört hatte. Mit “A Lot To Talk” (Wohnzimmer Records) erscheint dieser Tage nun das zweite Album der Wiener Indie-Band. Und man kann eines schon nach dem ersten Mal Durchhören sagen. So richtig Gas zu geben haben die vier Jungs nicht verlernt. Indie-Pop trifft auf rotzigen Garagenrock, und das in hochenergetischer und wirklich Spaß machender Form.

Was das Debütalbum “Less than Half the Price” so schön gemacht hat, war der Umstand, dass One Two Three Cheers And A Tiger sich so richtig in der „Nichtperfektion“ geübt haben. Die Songs schallten erfrischend ungehobelt und holprig aus den Boxen, sie rumpelten mit bisweilen leicht verstimmten Gitarren so vor dahin, sie faszinierten durch ihre punkige Ungestümtheit und Wildheit. Das allzu lange Herumfeilen und experimentieren war so nicht die Sache der vier Wiener Musiker Andreas P. Karlsson (Gesang, Gitarre), Danny (Gitarre), Mr. Roy Black (Bass) und The Mexican (Schlagzeug).

So wirklich viel hat sich daran auch auf dem neuen Album „A Lot To Talk“ nicht geändert, wiewohl dann doch ein deutlicher Entwicklungsschritt zu erkennen ist. One Two Three Cheers And A Tiger haben sich, so scheint es, doch etwas geöffnet. Natürlich wird immer noch ordentlich und mit viel Selbstbewusstsein abgerockt, durch neue musikalische Ingredienzen hat sich der Gesamtsound dann aber doch erweitert. So erklingt schon mal an einer Stelle ein verspieltes Keyboard, an einer anderen ist es ein Disco-Beat, der den rhythmischen Unterbau bildet. Auch eine Trompete und ein Klavier kommen hier und dort zum Einsatz.

Insgesamt wirkt alles ein wenig mehr durchdachter und routinierter. Was vielleicht auch daran liegt, dass die die vier Musiker im Studio von  Herwig „Fuzzman“ Zamernik (Naked Lunch) in Klagenfurt, wo die zwölf neuen Songs eingespielt worden sind, ein deutlich professionelleres Umfeld und erstklassige Aufnahmebedingungen vorgefunden haben. Auf jeden Fall dürfte der leicht veränderte, aber immer noch hochenergetisch erklingende Stil die Fans der Band immer noch in hohem Maße begeistern.

Bereits die erste Vorab-Single schaffte es innerhalb kürzester Zeit, sich in den Top Ten der FM4 Charts zu positionieren. In den österreichischen Indie-Charts verweilte Der Song sogar an der Spitze. Beste Vorzeichen für einen weiteren großen Schritt nach vorne. (mt)

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