Als eine mittlere große Sensation kann man ohne weiteres den Erfolg von „DIE VAMUMMTN“ einordnen. Knappe 80.000 Facebook-Fans, ausverkaufte Konzerte im gesamten deutschsprachigen Raum und drei von der Szene abgefeierte und über 10.000fach heruntergeladene Mixtapes sprechen eine deutliche Sprache für sich. Die Wiener Combo, die einst als Spaßprojekt ins Leben gerufen worden ist, zeigt auf ihrem im vergangenen Jahr erschienenen Debütalbum „Rap is (K)a Ponyhof“ auf erfrischende Art und Weise, dass in Sachen Hip Hop noch lange nicht das letzte Wort gesprochen worden ist, dass es in diesem Genre immer noch interessante, dem Mainstream und allen Casting-Shows entgegengesetzte Wege zu beschreiten gibt. Die nächste Gelegenheit, „DIE VAMUMMTN“ live zu erleben, gibt es am 13. Jänner in der Linzer Postgarage. Tags darauf gastiert die Truppe im Grazer PPC.
Es muss nicht immer todernst hergehen. Der von DIE VERMUMMTN zelebrierte Hip Hop ist einer, der sich den diesem Genre oftmals anhaftenden Klischees höchst erfolgreich zu verweigern weiß. Hier regiert auch der Spaß, der Schmäh, die Ironie, andere aufs Korn zu neben sowie der Versuch, der österreichischen Szene notwendiges frisches Leben einzuhauchen. Und das auf einem hohen Level, ganz ohne peinlichen Pseudo-Ghetto-Einschlag und hohle Attitüden. Ein Blatt vor den Mund nehmen sich die vier maskierten Wiener jedoch trotzdem nicht und teilen mit ihrem Mundart-Rap „made in Vienna“ so richtig schön aus.
Auf ihrem von allen Seiten mittlerweile lang erwarteten Erstlingswerk „Rap Is (K)a Ponyhof“ vollziehen DIE VAMUMMTN gekonnt den Spagat zwischen einer gewissen Partytauglichkeit auf der einen, und der ehrlichen und respektvollen Verbeugung vor dem Hip Hop und seiner Community auf der anderen Seite. Musikalisch gibt sich das Wiener Quartett eher traditionell, es greift auf richtig schon fette Oldschool-Beats zurück und fügt manch elektronische Spielerein und Elemente des Dub hinzu. Was entsteht, sind Tracks, die schlicht und einfach Spaß machen.
Mit ihrer Musik fahren DIE VAMUMMTN ein höchst erfrischendes, spannendes und vor allem sehr unterhaltsames und qualitätsvolles Kontrastprogramm zu dem, was in der Szene sonst oftmals an Belanglosem geboten wird. Das Vierergespann zeigt, dass der heimische Hip Hop noch lange nicht dem Ende geweiht ist. (mt)
Posthof