Ein abwechslungsreicher und spannender Konzertabend steht am 28. Februar im Wiener Blue Tomato auf dem Programm. Peter Herbert, seines Zeichens einer der international renommiertesten Bassisten der heimischen Jazzszene, lädt zum gemeinsamen Musizieren. Dem Aufruf folgen mit Melissa Coleman (Cello), Alexander Eberhard (Viola) und Andreas Schreiber (Geige) drei Instrumentalisten, die, wie der Bandleader des Abends selbst, aus musikalischer Sicht über jeden Zweifel erhaben sind. Was die die BesucherInnen erwartet, ist eine stilistische Achterbahnfahrt zwischen den unterschiedlichen Spielformen des modernen experimentellen Jazz, der Klassik und der Improvisation.
Peter Herbert ist bekannt dafür, dass er sich mit Vorliebe immer wieder recht eigenwilligen und innovativen Projekten widmet. Was mit einer der Gründe ist, weshalb sich der experimentierfreudige Musiker nur schwer an einem bestimmten Stil festmachen lässt. Ohne Scheuklappen und mit einer ausgeprägten Offenheit versucht der Bassist Anknüpfungspunkte zu anderen Stilen und Spielformen herauszuarbeiten, Dinge miteinander in Verbindung zu setzen, die auf den ersten Blick nicht kompatibel erscheinen. Es geht dem Peter Herbert primär darum, sich des engen Korsetts des Festgeschriebenen zu entledigen, um auf diesem Weg sich und seiner Musik neue Freiräume zu schaffen.
Für den Konzertabend im Blue Tomato hat sich Peter Herbert ein in der Tat hochkarätiges Ensemble zur Seite gestellt. Gemeinsam mit Melissa Coleman, Alexander Eberhard und Andreas Schreiber begibt sich der Bassist, der aktuell in Paris lebt, auf eine musikalische Entdeckungsreise, deren Ziel bis dato unbekannt ist. In welche musikalische Richtung dieses bunt zusammengewürfelte Quartett musikalisch zu gehen gedenkt, ist nahezu unmöglich, handelt es sich hier doch durch die Bank handelt um Musiker, die in ihren Arbeiten fernab herkömmlicher Stildefinitionen agieren und deren musikalische Ansätze vorwiegend einen höchst experimentellen Charakter aufweisen.
Was zu erwarten ist, ist eine kreative Kettenreaktion. Hier wird der Jazz als ein zu allen Seiten offenes Feld betrachtet, auf dem nahezu alles erlaubt ist. Vorgegeben ist nichts, alleine durch die Interaktion der Instrumentalisten untereinander erfährt die Musik ihre endgültige Form. Der Spannungsbogen des Dargebrachten entsteht alleine aus dem Zuwerfen und Weiterverarbeiten von Ideen. Durch das ständige Hin und Her entsteht ein sich ständig in Bewegung befindlicher musikalischer Fluss, der immer wieder auch mit unerwarteten Wendungen überrascht. Mit anderen Worten, hier wird die hohe Kunst der Improvisation zelebriert. (mt)