Live on Stage im Haus der Musik mit Pendler und Call me Cat

Am 19. Mai 2010 laden mit dem österreichischen Pendler und der dänischen Singer-Songwriterin Call me Cat im Rahmen der Live on Stage Reihe zwei aus musikalischer Sicht überaus spannende Acts zu einem Doppelkonzert in das Wiener Haus der Musik. Der von der Vienna Songwriting Association gestaltete Konzertabend bietet den BesucherInnen zwei unterschiedliche Ansätze, wie anspruchsvolle Popmusik heutzutage klingen kann.

Pendler nennt sich das Projekt der drei hierzulande sehr umtriebigen MusikerInnen Sabine Marte, Oliver Stotz und Markus Marte. Bereits auf dem im Jahre 2005 erschienenen Debüt-Album “You come to me …” meisterte die aus der Wiener Umgebung stammende Band eindrucksvoll den Spagat zwischen Eingängigkeit auf der einen, und einem kompositorischen Anspruch auf der anderen Seite. Mit dem brandneuen Zweitlingswerk „We Went From Destruction” gehen Pendler einen Schritt weiter. Auf der Basis von dezent bearbeiteten Gitarrenklängen errichten die drei MusikerInnen ein aus behutsamer Elektronik, Folkelementen, Orgelharmonien und einem fast hypnotisch anmutenden Minimalismus bestehendes Soundkonstrukt, das durch eine sofort in die Ohren gehende Eingängigkeit und Gefälligkeit besticht. Trotz aller Nähe zum Pop gelingt es dem Trio, die diesem Genre anhaftenden Klischees gekonnt zu umschiffen, was vor allem einem eher experimentellen Ansatz und den pointierten Texten zu verdanken ist. Das Ergebnis ist eine höchst eigenständige Art einer in die Tiefe gehenden Unterhaltungsmusik, die den Konsumenten zum konzentrierten Hören einlädt.

Einen ähnlichen Ansatz, jedoch mit einer ganz anderen Wirkung verfolgt der zweite Act des Abends. Call me Cat alias Katrine Ottosen aus Dänemark ist stark im zurückhaltenden und leisen Singer-Songwritertum verhaftet. Akustische Elemente verbinden sich mit dezent eingesetzten elektronischen Spielereien zu einem ungemein dichten und intensiven Sound. Hinzu kommt die sehr zerbrechlich wirkende zärtliche Stimme der Sängerin, welche den/die Hörerin vom ersten Moment an in ihren Bann zieht. Es sind vor allem die auf die Essenz herunter gebrochenen und vom Ballast vollkommen befreiten sensiblen Arrangements, welche den Zauber der Tracks ausmachen. Call me Cat ist bis jetzt noch eine Art Geheimtipp, was aber bei der Qualität ihrer Musik wohl nicht allzu lange so bleiben wird.(mt)

http://pendler.klingt.org/
http://www.myspace.com/thisiscallmekat
http://www.songwriting.at/index.shtml
http://www.hausdermusik.com