World Music Award 2010

Seit nun bereits sieben Jahren veranstaltet das Internationale Kultur- und Kommunikationszentrum das „Festival der Klänge“, in dessen Rahmen die World Music Awards vergeben werden.  Wer die begehrten Preise in diesem Jahr erhält, entscheidet sich am 8. Dezember im Wiener Porgy & Bess im Rahmen eines alles entscheidenden Wettbewerbskonzerts. Aus einer Vielzahl an in den vergangenen Monaten eingelangten Bewerbungen wählte eine Jury sechs Musikgruppen sechs Finalisten, die sich nun vor dem Publikum der Bewährungsprobe zu stellen haben. Einzig der Name des Musikers, der den Ehrenpreis der Jury 2010 erhält ist bekannt. Diesen erhält der österreichische Geigenvirtuose Toni Stricker.

Die Finalisten für den „Austrian World Music Awards 2010“ sind das Duo Jenner Mori, der Dreier Gstättner Heckel Sahmaoui, MoZuluArt,  Zivatar Utca, Paul Schuberth und  Pascal Lopongo. Vergeben werden der Austrian World Music Award 2010, der Förderpreis 2010, der Publikumspreis 2010 sowie der Ehrenpreis der Jury.
Die Finalisten

DUO JENNER / MORI
Der slowenische Akkordeonist Borut Mori und der österreichische Geiger Igmar Jenner zaubern Klangteppiche von mitreißendem Rhythmus, entführen den Hörer abwechselnd mit beschwörender Zartheit und jugendlichen Drängen und Stürmen. Stil wird hier zur souveränen Könnerschaft; der Zuhörer erlebt die Entfaltung eines musikalischen Kosmos zwischen Jazz und Weltmusik.

MOZULUART  feat. Ambassade Streichquartett
„An African Christmas With MoZuluArt“ ist nach „Zulu Music Meets Mozart“ (2006) und „Live in Hernals“ (2008) die 3. Veröffentlichung von MoZuluArt und erscheint am 26. November auf Emarcy/Universal Music.
Blessings Nqo Nkomo (Gesang), Ramadu (Gesang und Perkussion), Vusa Mkhaya Ndlovu (Gesang) und Roland Guggenbichler (Klavier) haben das grenz- und genreüberschreitende Musikprojekt MoZuluArt 2005 gegründet. Ihre Musik ist eine Mischung Mbube-Gesang aus dem südlichen Afrika und klassischer Musik. MoZuluArt stand schon gemeinsam mit den Wiener Symphonikern, Erika Pluhar und Mino Cinelu auf der Bühne und wurde zu großen internationalen Festivals u. a. nach Warschau, New York und Dakar eingeladen.

GSTÄTTNER / HECKEL / SAHMAOUI
arabische und österreichische Musik, wie soll das zusammen gehen? es geht wunderbar!
… diese Musik ist nicht einzuordnen, was ich in unserer Zeit besonders reizvoll finde. eine Zeit, in der alles kategorisiert werden muss: von “Klassik” (ja was ist denn das eigentlich?) über “ernst” (noch schlimmer) bis Jazz und Rock usw. hier geht es einfach um Musik. Musik, die in der ganzen Welt verstanden werden kann. (milan turkovits)

Mit Maria Gstättner (Fagott, Gesang), Stefan Heckel (Akkordeon, Piano) und Aziz Sahmaoui (Percussion, Gombri, N’goni, Gesang) haben sich drei vielseitige sowie virtuose Musiker zusammengefunden und schaffen in ihren Kompositionen und Improvisationen, visionäre und facettenreiche Klangwelten. Die Verbindung von so ungewöhnlichen Instrumenten wie Fagott, Gombri, N´Goni, Akkordeon, etc. verleiht der Musik ihre Einzigartigkeit.

ZIVATAR UTCA
“zivatar utca” [siwata uza] spielen mit Akkordeon, Querflöte, Kontrabass und Schlagzeug hauptsächlich wild, mollig-schön und vor allem tanzbar. Der Bandname ist ungarisch und beruht auf dem Namen einer Straße in Budapest, auf Deutsch übersetzt “Gewitter Straße”.

Die Musik von zivatar utca bezieht ihre Einflüsse u.a. aus den Bereichen osteuropäischer Musik, Dub, Hip – Hop, Ska und Reggae. analoge Sounds, die auf der Straße eingeübt wurden, wechseln sich ab mit Disco-Beats. Beginnend als Trio im Jahr 2006 – erweitert seit 2009 um Kontrabass und Gesang – wurden insgesamt über 200 Auftritte gespielt, ein Studio Album aufgenommen sowie ein Theaterstück mitgestaltet.

PAUL SCHUBERTH
Paul Schuberth (geboren 1994 in Steyr) spielt seit seinem siebten Lebensjahr Akkordeon und begann schon früh, sich mit Komposition und Improvisation zu beschäftigen. Durch Interesse an Jazz und World Music finden sich in seinen Kompositionen Einflüsse aus verschiedenen Folkmusic-Richtungen, vermischt mit Ansätzen aus der Populär-Musik und Rhythmen aus dem Tango. Er studiert klassisches Akkordeon an der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz; nebenbei schreibt er für andere Instrumente Neue Ernste Musik, die bereits mit nationalen Preisen ausgezeichnet wurde.

PASCAL LOPONGO
Pascal „Papi“ Lopongo wurde 1966 in Kisangani/Republik Kongo geboren. Die Gitarre ist das stilbildende Element der konogolesischen Musik, die auch „soukus“ oder „rumba congoles“ genannt wird. Pascal spielte früh mit lokalen Bands bei Hochzeiten und anderen Veranstaltungen. Er verbrachte 4 Jahre in Kenia, wo er mit verschiedenen Künstlern in Hotels auftrat. Mit einer dieser Gruppen war er 1996 erstmals in Europa auf Tournee und kam dabei nach Österreich.

Pascal ist seither ein wichtiger Bestandteil der heimischen Weltmusikszene. Seine Gitarrenkunst prägt den Sound von Gruppen wie Ramadu & Afribes, Vusa Mkhaya, etc., und seine treibende Rhythmusarbeit ist bei Auftritten dieser Bands nicht wegzudenken. Auch als Sänger tritt er immer wieder in den Vordergrund, nun ist es an der Zeit, Pascal als Solo-Künstler vorzustellen. Gemeinsam mit Musikern wie Stephan Maass, Ramadu und Roland Guggenbichler entstand das erste Album von Pascal Lopongo, welches im Dezember 2010 veröffentlicht wird.

Die Musik auf diesem Album umfasst verschiedene Stilrichtungen, von rumba congoles wie bei „Save Land“, über Stücke in guter Singer-Songwriter-Tradition wie „Eza“, bis zum funkigen „Leave me“. Pascal singt von Liebesschmerz, von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft in seinem Heimatland, und er besingt Gott im chansonesken „Mon dieu“. Ein musikalischer Fluss, der von der Donau über die Seine bis zum Lualaba führt…
Austrian World Music – Ehrenpreis der Jury 2010

TONI STRICKER
Ohne Zweifel gehört Toni Stricker zu den prägendsten musikalischen Persönlichkeiten des Landes. Der 4. April 1930 in Wien geborene Geigenvirtuose erhält schon im zarten Alter von sechs Jahren seinen ersten Violinunterricht. Eine Entscheidung die ihn später auch an das Konservatorium der Stadt Wien führte, von wo aus der Sohn einer Wiener Mutter und eines burgenländischen Vaters eine fast unvergleichliche Karriere startet. Er bespielt unzählige Jazzclubs und Tanzlokale und wird zum Inbegriff eines Swinggeigers. Es folgen Konzerttourneen, Plattenaufnahmen und  Radio- und TV- Arbeiten in fast allen Ländern Europas. Mitte der 70er Jahre bricht Toni Stricker seine Zelte in Wien ab und übersiedelt ins Burgenland. Ein Schritt, der all sein musikalisches Schaffen fortan bestimmen sollte. Es ist die Ausgeglichenheit und Selbstverständlichkeit der Menschen des östlichsten Bundeslandes sowie die Schönheit der pannonischen Landschaft, die der künstlerischen Arbeit des Musikers einen neuen Sinn geben. Für sein Lebenswerk wurde der 80-jährige heuer mit dem Amadeus – Austrian Music Award.