WORDRAPS ZUM BURGENLAND: ÜBER MUSIK, DIE SZENE UND GEHEIME ECKEN

Die Musikerin und Medienkünstlerin ANITA HAFNER, der Sänger und Gitarrist ALEXANDER KÖCK (Cari Cari) und die Singer-Songwriterin MIRA LU KOVACS (Schmieds Puls, 5K HD) im Wordrap zur Musikszene ihres Heimatbundeslandes Burgenland.

Anita Hafner (Musikerin und Medienkünstlerin)

(c) Anita Hafner

Ihr Lieblingsplatz in Ihrem Heimatdorf?
Mein Elternhaus in Mönchhof

Spotify oder Vinyl?
Vinyl only! Zu meiner großen Freude veröffentlichen viele Artists (wieder) auf Vinyl.

Ihr prägendstes Musikerlebnis war…?
Radio hören war und ist essentiell für meine musikalische Sozialisation, seit den 1980ern Musikfernsehen (Kabelfernsehen!) und als in der Wiener Arena nach einem “Badlands Massacre” (große Halle), die riesigen Lautsprecher-Boxen von der kleinen Halle ins Freie geschoben wurden, und ich zum ersten Mal House hörte, ging die Sonne auf!

Früher und Heute – Veränderungen in der Musikzene im Burgenland/in Ihrem Heimatdorf?
Ich hatte das Glück, dass es zu meiner Teenagerzeit in jedem Dorf eine Disko gab, in Mönchhof mit der “Tschako” sogar eine Großdisko mit drei Floors, riesengroßer Terasse, und vielen jungen Menschen aus  Niederösterreich und Wien und deutschen Tourist_innen. Ich empfand es als sehr bereichernd, auf unterschiedliche Menschen mit differenten Musik-/Filmgeschmack zu treffen. Dergleichen fehlt heute, viele Diskos wurden abgerissen und nicht ersetzt. Vorrangig herrscht Angst, dass “etwas passiert” und zwar im doppelten Sinn: nichts darf sich ereignen und nichts soll vorfallen. Eine Soziale Plastik, wie der Jugendclub “Ausgebombt” (1990 – 1993, gegründet von meinem Bruder Julius Hafner und Walter Handler, mit mir als Obfrau) wäre heute unmöglich.

Wenn ich nicht im Burgenland bin, vermisse ich am meisten?
Die Weite der Landschaft, die Trockenheit im Sommer, den Sternenhimmel (360 ° Himmel – wie in einer Schneekugel), den Blick aus meinem Kinderzimmer auf die Weingärten. Die Gegend zwischen Neusiedl/See und Podersdorf ist generell einer meiner Sehnsuchtsorte.

mica-Musikdatenbank Eintrag
Lost In Bass (Website)


Alexander Köck (Cari Cari)

 

 

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Ihr Lieblingsplatz in Ihrer Heimatstadt?
Die Mörbischer Weinberge und Hügel mit Blick auf den Schilfgürtel und Neusiedler See

Spotify oder Vinyl?
Spotify zum entdecken und Vinyl zum genießen 🙂

Ihr prägendstes Musikerlebnis war…?
Wahrscheinlich als ich als Kind “The Wall” von Pink Floyd auf dem Plattenspieler meiner Eltern gehört habe. Ich habe gar nicht verstanden was ein Album ist. Da war Musik, dann ein Flugzeugabsturz, dann ein schreiendes Baby. Das hat mich fasziniert. Da wurde mit einem Album ein eigener Kosmos gebaut. Das begeistert mich bis heute und das Gleiche versuchen wir auch mit Cari Cari

Früher und Heute – Veränderungen in der Musikzene im Burgenland/in Ihrer Heimatstadt?
Als ich begonnen habe Musik zu machen hat es regelmäßig Veranstaltungen in u.a. der Cselley Mühle gegeben, wo Nachwuchsbands vor einem interessiertes Publikum im selben Alter aufgetreten sind. Es gab den Jugendkulturpreis, Bandwettbewerbe und Ziele auf die man als junge Band hinarbeiten konnte. Das gibt es in dieser Form nicht mehr. Zuerst wurden Bands durch DJs abgelöst und mittlerweile liegt der kleine Musikkosmos Burgenland – so weit ich das beurteilen kann, brach. Vielleicht passiert diese Szene aber an einem Ort an dem ich sie nicht sehe. Ich kenne leider keine Nachwuchsproduzenten, Bands oder Künstler aus dem Burgenland mehr, freue mich aber über sachdienliche Hinweise!

Wenn ich nicht im Burgenland bin, vermisse ich am meisten?
Das Burgenland 😉

Cari Cari (Website)


Mira Lu Kovacs (Schmieds Puls / 5K HD)

(c) Ina Aydogan

Ihr Lieblingsplatz in Ihrer Heimatstadt?
In Oberpullendorf bin ich nur geboren. Die meiste Zeit im Burgenland hab ich in einem Minikaff, im Haus und Garten meiner Oma verbracht. Das lag gleich neben einer Bahnstation und das Grundstück war auf einem Hügel dahinter. Obwohl wir dort meistens ORF2 schwarz-weiß Heimatschinken mit der Oma schauen mussten, war es doch auch schön dort. Das Beste waren romantischer Weise die Himbeerstauden hinterm alten Hühnerstall.

Spotify oder Vinyl?
Weder noch. Ich hör leider viel Musik über Youtube oder live. Aber wenn mein Plattenspieler wieder funktioniert hör ich mir alle Platten die ich hab wieder an…aber der ist eben momentan hin. Bis dahin schau ich mir die Covers an!

Ihr prägendstes Musikerlebnis war…?
Das Prägendste…. eine prägende Zeit war bevor Play Dead 2013 raus gekommen ist, endlich die eigenen Lieder gut zu finden. Das war ein Prozess… und dann sehen und merken dass es andere Leute auch gut finden. Das hat mir viel bedeutet. Ich dachte lang nur ich mag meine Songs.

Früher und Heute – Veränderungen in der Musikzene im Burgenland/in Ihrer Heimatstadt?
Ich denke durch soziale Plattformen und besser zugängliche Literatur, Musik, Filme und Serien gibt es eine bessere Durchmischung der Szene. Die Leute kommen aus allen Minidörfern dazu Musik zu machen oder sich für Kunst zu interessieren. Es ist nicht mehr nur den Großstadtkidz vorbehalten.

Wenn ich nicht im Burgenland bin, vermisse ich am meisten…?
Das flache Nichts. Ich sage immer “Puszta” zu den vielen Feldern die beim Reinfahren ins Burenland immer sieht. Es gibt so viele Orte dort, wo einfach weit und breit kein Baum steht und man sieht ewig weit. Das liebe ich, alles unendlich.

mica-Musikdatenbank Eintrag
Schmieds Puls (Website)
5K HD (Website)


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