Die Dirigentin ELISABETH FUCHS , der Komponist ANDIE HEYER, der ROCKHOUSE-Geschäftsführer WOLFGANG DESCHO, sowie der JAZZIT-Geschäftsführer ANDREAS NEUMAYER und der MINERVA RECORDS-Gründer JÜRGEN VONBANK im Wordrap zur Musikszene ihrer Heimatstadt Salzburg.
Elisbeth Fuchs (Dirigentin)
- Ihr Lieblingsplatz in Ihrer Heimatstadt?
Wohnzimmer, Garten, Almkanal
- Spotify oder Vinyl?
CD
- Ihr prägendstes Musikerlebnis war…
…die Matthäuspassion 1991 im Chor mitwirkend mit London Philh und Franz Welser-Möst.
- Früher und Heute – Veränderungen in der Musikzene in Salzburg/in Ihrer Heimatstadt?
Vielfältiger und offener
- Wenn ich nicht in Salzburg bin, vermisse ich am meisten?
Die Berge
Links:
Elisabeth Fuchs (Website)
mica-Interview mit Elisabeth Fuchs
mica-Musikdatenbank Eintrag
Andie Heyer (Komponist)
- Ihr Lieblingsplatz in Ihrer Heimatstadt
Da gibt es wirklich ein paar unglaublich magische Orte in Salzburg wo man eine richtig nette Zeit verbringen kann. U.a. gibt es auch immer mehr eine Szene von lässigen Leuten, die mit Liebe und Überzeugung einfach ihren Traum und ihre Lebensphilosophie umsetzen. Ein Ort wo ich das erlebe ist z.B. die „Enoteca Settemila“ – ein kleines, einzigartiges Weinlokal im Herzen der Stadt mit einer ganz großartigen Auswahl an besonderen Bio- und Natural-Vines. Das Pärchen, das dieses Lokal führt liebt einfach was sie tun und das merkt man! Das macht den Unterschied und ich denke DAS ist die Zukunft. An immer mehr Orten gibt es Menschen die so einen „alternativen” Weg einschlagen – und das begeistert mich total, weil ich auch so ticke.
Für viel Inspiration sorgen auch die Berge rund um die Stadt Salzburg – ich bin auch ein begeisterter Bergsteiger, wenn es sich zeitlich ausgeht. Auch die Seen rund um Salzburg sind ein Traum – die Kombination Berg+See ist schon echt einzigartig in dieser Gegend, denke ich. Man muss nicht weit fahren. Das schätze ich sehr an Salzburg – diese Vielfalt und man ist auch jederzeit sehr schnell z.B. in Wien oder München.
- Spotify oder Vinyl?
Vinyl! Wobei ich als Kind der 80er nur mehr sehr spärlich mit Schellackplatten groß geworden bin. Ich bin vorwiegend mit Kassetten aufgewachsen und dann kam ja bereits die CD. Aber ich bin kein großer Fan von Streaming-Abos – weder bei Musik noch im Bereich Film. Wenn mich eine Musik (oder ein Film) begeistert, kauf ich mir viel lieber eine CD (bzw. DVD) – ich schätze, ich bin da eher altmodisch und konservativ und das passt schon so. 😉
- Ihr prägendstes Musikerlebnis war…
Ich habe als Kind z.B. die Musik von John Williams rauf und runter gehört (Star Wars) und da ist in mir diese Faszination entstanden, mich mit Komposition, Orchestermusik sowie zeitgenössische Musik zu beschäftigen. Später hab ich mich dann natürlich auch mit anderer Musik beschäftigt. Es gibt natürlich auch immer wieder ganz großartige Magic Moments die mich stark beeindruckt haben – in Konzerten, in der Oper… auch im Film. Große Kunst ist für mich jene, die auf einer ganz höheren Ebene „bewegt“ – nicht auf emotionaler, seelischer Ebene – sondern auf einer tiefen spirituell, geistlichen Art. Es fasziniert mich immer wieder aufs Neue wie Mozart genau dies mit seiner Musik schafft, oder auch Mahler. Die Musik von Mozart hat mich schon immer sehr geprägt. Ein persönliches musikalisches Erlebnis das mich geprägt hat war u.a. die persönliche Begegnung mit dem Komponisten Steve Reich, der mich sehr darin motiviert hat meine Musik so zu schreiben wie ich sie schreibe.
- Früher und Heute – Veränderungen in der Musikzene in Salzburg/in Ihrer Heimatstadt?
Ja – viel Positives! Es gibt sehr viele tolle Entwicklungen. Gerade in der jungen Musikszene passiert was. Das ist ähnlich wie meine Beschreibung zu Punkt 1. Das gibt es auch in der Musikszene, dass immer mehr junge Künstler oder Bands einfach ihre Überzeugung leben und ihre Musik machen und Menschen damit erreichen. Es gibt auch immer mehr alternative Locations – wenn auch nur sehr kleine, feine – aber es entstehen kleine Communities. Zu meiner Zeit als ich in jungen Jahren zum Musikmachen und lernen begonnen habe, da gab es teilweise noch sehr wenig Möglichkeiten sich z.B. im Bereich Jazz/Popularmusik zu bilden – auch die Aufführungsmöglichkeiten waren sehr begrenzt. Es gab damals kaum ein Netzwerk an jungen Musikern. Ich musste dann nach Linz gehen um Jazz und E-Bass studieren zu können. Heute gibt es in Salzburg sehr viele junge Musiker die gut vernetzt und sehr aktiv und produktiv sind und das Niveau ist schon sehr beachtlich. Ich unterrichte u.a. auch am Pre-College des Mozarteums (Musiktheorie und Gehörbildung) und auch hier ist es wirklich erstaunlich auf welchem Niveau die jungen Talente bereits musizieren. Vielleicht ist es heute dafür etwas schwerer fokussiert zu sein – weil es einfach viel, viel mehr Möglichkeiten aber auch Ablenkungen gibt als früher.
- Wenn ich nicht in Salzburg bin, vermisse ich am meisten?
Die Berge – ich liebe dieses Panorama – es ist einmalig! Das geht mir schon ab wenn ich in Gegenden unterwegs bin wo das Landschaftsbild etwas flacher ausfällt – wobei es auch dort sehr schön sein kann. Und natürlich vermisse ich die genialen Herzensmenschen die ich hier um mich habe. Ich würde mich auf keinen Fall als Patriot verstehen – es gibt einfach so viele unglaublich tolle Gegenden und Kulturen auf diesem wunderbaren Planeten.
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Andie Heyer (Website)
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Wolfgang Descho (Geschäftsführer v. Rockhouse Salzburg)
- Ihr Lieblingsplatz in Ihrer Heimatstadt
Das Rockhouse.
- Spotify oder Vinyl?
Vinyl
- Ihr prägendstes Musikerlebnis war…
Das Abschlusskonzert der damaligen Schulrockband im Werkschulheim Felbertal 1975, das mich und meine Freunde animierte selber eine Rockband zu gründen.
- Früher und Heute – Veränderungen in der Musikszene in Salzburg/in Ihrer Heimatstadt?
Ursprünglich war Mozart Unterhaltung. Heute ist Mozart Geldbringender Klassiker.
Unterhaltung heute liefern: Dame, Mynth, Steaming Satellites, Please Madame, Magic Delphin, Olympique, The Makemakes, Scheibsta usw.
Oder: Mozart musste Salzburg verlassen, weil es noch kein Rockhouse gab.
- Wenn ich nicht in Salzburg bin, vermisse ich am meisten?
Die vielfältige Szene. Auch zu Fuss sind viele Kulturstätten binnen einer Stunde erreichbar, mit Fahrrad dementsprechend schneller. Von der Kulturmeile (Kleines Theater, Sead, Rockhouse ) über die Linzergasse ins Republic spazieren, verbunden mit kleinen Stopps zB im Musikladen oder auch in der Academy Bar auf einen kurzen Café, das ist so in Salzburg einfach am schönsten.
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Andreas Neumayer (Jazzit)
- Ihr Lieblingsplatz in Ihrer Heimatstadt
Da gibt es einige, aber natürlich steht das Jazzit ganz oben, da hier in einem unglaublich relaxten Ambiente feine, spannende Konzerte und Sessions zu erleben sind.
- Spotify oder Vinyl
Eindeutig Vinyl
- Ihr prägendstes Musikerlebnis war..
Da gibt es mehr als eines: Dazu gehören sicher viele Konzertbesuche in meiner Jugend, wo ich u.a. die Sugarcubes in München, The Rolling Stones (und das mit 14 Jahren!) in der Wiener Stadthalle erlebte sowie die ersten Jazzfestivals in Saalfelden. Aber auch die Radiosendungen von Walter Richard Langer (damals auf Ö3!) haben mich sehr geprägt.
- Früher und Heute – Veränderungen in der Musikzene in Salzburg?
Früher, also in meiner Jugend, gab es die etablierten Häuser wie Arge, Rockhouse oder Jazzit noch nicht. Jetzt gibt es viel mehr Auftrittsmöglichkeiten für MusikerInnen. Auch viele heimische Bands haben es mittlerweile über die Grenzen Salzburgs hinaus zum Erfolg geschafft.
- Wenn ich nicht in Salzburg bin, vermisse ich am meisten?
Die sprichwörtliche Salzburger Gemütlichkeit
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Jazzit
-Jürgen Vonbank (Minerva Records)
- Ihr Lieblingsplatz in Ihrer Heimatstadt
Da gibt es mehrere: In der Natur am liebsten Mönchs -und Kapuzinerberg. Weiters ist der Sebastianfriedhof neben der Linzer Gasse ist ein schöner ruhiger Ort in Mitten des Trubels. Wenns um Musik und Leute treffen geht, ganz klar unser Minerva Records Shop und der Freakadellen Heizkeller.
- Spotify oder Vinyl
Natürlich Vinyl. Wenngleich Spotify und Co. sehr viele Vorteile mitbringen, die ich nicht mehr missen möchte.
- Ihr prägendstes Musikerlebnis war..
Schwer zu sagen. Vielleicht das erste Mal “Kind of Blue” von Miles Davis gehört zu haben.
- Früher und Heute – Veränderungen in der Musikzene in Ihrer Heimatstadt?
Nachdem ich erst 2011 nach Salzburg gekommen bin, kenne ich die Zeit davor ja auch nur aus Erzählungen und kann dazu wenig Vergleiche ziehen. Aktuell gibt es durchaus tolle und aktive Crews bzw. kleine Initiativen abseits der geförderten Kulturinstitutionen, die Schwung in die Szene bringen. Prinzipiell liegt auch in der subkulturellen Landschaft noch relativ vieles brach, was den Vorteil hat, dass man mit viel Eigeninitiative durchaus etwas auf die Beine stellen kann, ohne dabei großen Konkurrenzdruck zu verspüren. Ein wenig mehr Unbekümmertheit und Radikalität, sowie ein fixer Underground Club wären wünschenswert.
- Wenn ich nicht in Salzburg bin, vermisse ich am meisten?
Im Sommer insbesondere die Nähe zu den umliegenden Seen.