WOODY BLACK 4 präsentieren sich auf ihrem Anfang April erschienenen Album „Curiosity“ (Unit Records) als eine Formation, die in aufregender Form ihren ganz eigenen Zugang zum Thema Jazz gefunden hat. Musikalisch wie auch klanglich.
Ein Quartett, das – vom Forscherwillen gepackt – den etwas anderen Jazzweg wählt und die Möglichkeiten seiner instrumentalen Besetzung (vier Klarinetten bzw. Bassklarinetten) in erfrischend undogmatischer Weise auslotet: In der Klangwelt von Woody Black 4 brodelt es im musikalischen Sinne ordentlich. Auf „Curiosity“ entzündet sich ein musikalisches Feuerwerk, das in buntesten Farben lichterloh und spektakulär abbrennt und wirklich mit etwas gänzlich Neuem aufwartet. Es ist hier der unglaublich vielschichtige und ungemein variantenreiche Sound, der neben aller an den Tag gelegten musikalischen Finesse den alles entscheidenden Unterschied ausmacht.
Ein Ausloten der instrumentalen Möglichkeiten
Die vier Klarinettisten Oscar Antoli, Stephan Dickbauer, Daniel Moser und Leonhard Skorupa definieren ihr musikalisches Betätigungsfeld fast grenzenlos, sie lassen in schönster Crossover-Manier die verschiedenen Stile und Spielformen in einer so impulsiven und zugleich kunstvoll gediegenen Weise aufeinandertreffen, dass es eine wahre Freude ist. Der Jazz der klassischen Note verwebt sich in den Nummern mit der modernen Spielart, hinzu tritt an einer Stelle eine Prise Kammermusikalisches, an einer anderen streift das Quartett an den Gefilden des Pop an oder taucht in die Neue Musik ein. Aber es ist nicht nur allein Mischung, die dem Dargebotenen dieses besondere Etwas verleiht.
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Von zart umschmeichelnd bis fast schon noisig
Das Viergespann verwandelt die Vielzahl von verschiedenen Elementen und Einflüssen auf eine unnachahmliche Weise in ein pulsierendes und mitreißendes Ganzes. Woody Black 4 pflegen ebenso den warmen und zart umschmeichelnden Klang wie auch den mehr experimentellen, der nicht selten fast schon noisige und dissonante Formen annimmt. Dazwischen wird lässig geswingt, gegroovt und sich der Verspieltheit hingegeben, es werden stimmungsvollste und sich in die Tiefe entwickelnde Melodiebögen entworfen und unterschiedlichste musikalische Intensitäten durchwandert. Die Stücke folgen alle ihrem eigenen Erzählstrang und finden ihren Höhepunkt immer in anderen musikalischen Umgebungen, wodurch der Spannungsgehalt und damit der Unterhaltungswert des Albums ein durchgehend hoher bleibt.
Woody Black 4 wissen mit ihrem neuen Album wirklich zu überzeugen. „Curiosity“ ist ein Stück Musik geworden, das – ganz dem Titel nach – die Neugierde weckt und zugleich auch in einem hohen Maße die Fantasie anregt.
Michael Ternai
Woody Black 4 live
- 31.03. Thalsaal, Thal bei Sulzberg
- 01.04. Early Bird, Innsbruck
- 08.04. CD Release at WUK, Wien
- 19.04. Jazz Point, Linz
- 21.04. Sankt Johann im Pongau
- 22.04. Zur Post, Ottensheim
- 12.05. Davis, Wien
- 27.05. Jazzkeller, Krems
- 06.06. Musik Werkstatt, Wels
- 07.07. Südtirol Jazz Festival, Bolzano (ITA)