Auf seiner aktuellen CD „For the Love of it“ (col legno), die 2011 im Rahmen eines Konzertabends im Wiener Konzerthaus eingespielt worden ist, begibt sich der österreichische Saxophonist, Flötist und Komponist Wolfgang Puschnig in der für ihn so typischen stileübergreifenden Form einmal mehr auf eine musikalische Reise, die in durch die verschiedensten Klangwelten führt. Unterstützt von der Mezzosopranistin Bernarda Fink, dem Violinisten Mark Feldman, dem Bassisten Mike Richmond sowie von dem Gesangsquartett Schnittpunktvokal und den Vienna Flautists gelingt es dem gebürtigen und seit vielen Jahren in Wien lebenden Kärntner Dinge miteinander zu verweben, die auf den ersten Blick nicht allzu viel miteinander zu tun haben. Jazz trifft auf die Klassik und Volkmusik, eine Mischung, die in dieser musikalisch lyrischen Form nicht allzu oft anzutreffen ist.
“Individualität”, “Vielseitigkeit”, “Experimentierfreude”, und “Offenheit Neuem gegenüber” sind wohl neben der Selbstverständlichkeit, sein Instrument unfallfrei bedienen zu können, diejenigen Eigenschaften, die man sich idealtypischer Weise von einem Jazzmusiker wünscht. Nun, Wolfgang Puschnig ist hinsichtlich dieser Anforderungen längst über jeden Zweifel erhaben. Der Kärntner war immer schon ein Musiker, der sich mehr zwischen den verschiedenen stilistischen Stühlen wohlgefühlt hat, als in irgendeinem streng definierten musikalischen Kontext. Die Klangsprache des 1956 geborenen Wolfgang Puschnig ist eine, in welcher seine Herkunft musikalisch genauso mitschwingt, wie auch die Erfahrungen, welche er rund um den Globus in den großen Metropolen gesammelt hat. Der Saxophonist und Flötist gilt als einer der Pioniere in Sachen Crossover zwischen Jazz, der alpinen Volkmusik und anderen Formen des Folks, was ihn auch international bekannt gemacht hat. Auf seiner aktuellen CD „For the Love of it“ spinnt Wolfgang Puschnig seine Idee einer stileübergreifenden und von allen Begrifflichkeiten losgelösten Musik um weitere Facetten weiter.
Mit einer deutlichen Hinwendung zur klassischen Musik verbreitert er das klangliche Spektrum seines Ausdrucks um ein Vielfaches. Mit der Mezzosopranistin Bernarda Fink, dem Violinisten Mark Feldman, Bassisten Mike Richmond sowie von dem Gesangsquartett Schnittpunktvokal und den Vienna Flautists an seiner Seite erschafft er Stücke, die, sich jeglicher stilistischen Kategorisierung entsagend, sehr vielschichtig erklingen. Es handelt sich hier um ein beeindruckendes und geglücktes musikalisches Experiment, auch weil es den Beteiligten gelungen ist, die mal in deutscher, mal in slowenischer Sprache vorgetragenen (Volks-) Lieder mit viel Gefühl und Tiefe aufzuladen. „For the Love of it“ ist ein Klangerlebnis der lyrischen Art, eines, das einlädt, sich mit diesem zu befassen und es wirken zu lassen. Ein Album, an dem nicht nur ausgewiesene Jazzfans ihren Gefallen finden dürften. (mt)
Wolfgang Puschnig