Vortrag Bernhard Lang: Granulare Analyse Teil II: Body Loops – Looping Bodies

Als Composer in Residence an der Konservatorium Wien Privatuniversität in diesem Studienjahr gestaltet der international renommierte österreichische Ausnahmekomponist Bernhard Lang gemeinsam mit dem in Italien geborenen Pianisten und Dirigenten Marino Formenti und Studierenden des Konservatoriums die Carte Blanche im Wiener Musikverein. Bereits im März hielt Bernhard Lang für interessierte Musikliebhaber einen Vortrag unter dem Titel Elementarteilchen: Über Granulare Analyse in Kino/Tanz/Musik. Am 6. Juni folgt im Konservatorium Wien Privatuniversität nun der zweite Teil der Vortragsreihe. Das Thema lautet diesmal Granulare Analyse Teil II: Body Loops – Looping Bodies. Als Gast ebenfalls mit dabei ist die Choreografin Christine Gaigg. Beginn ist 18 Uhr.

Bernhard Lang schlüpfte in seiner Karriere schon des Öfteren in die Rolle eines Innovators und leistete mit seinem facettenreichen und vielschichtigen Schaffen im Bereich der zeitgenössischen Musik wichtige Pionierarbeit. Der gebürtige Linzer, dessen Werke in den letzten Jahren auf allen wichtigen Festivals zeitgenössischer Musik gespielt worden sind, so in Donaueschingen, bei den Darmstädter Ferienkursen oder auch mehrfach beim Musikprotokoll im Steirischen Herbst, zählt zu jener Gattung von KomponistInnen, die in ihren Arbeiten stets das Ziel verfolgen, die Grenzen herkömmlicher Musikbegrifflichkeiten zu überschreiten.

Dem im Jahre 1957 geborenen Soundmaler, der sich seit je her historisch tradierten Musikdefinitionen und stilistischen Kategorisierungen verweigert hat, war es immer schon  ein Anliegen, das klangliche Spektrum seiner Musik und seiner Werke, die von Arbeiten für das Musiktheater und den Film über Performances bis hin zu Klanginstallationen reichen, mit Mitteln der Avantgarde und Improvisation zu erweitern. Es sind die experimentelle Auseinandersetzung mit den Phänomenen des Klanges und die Frage nach deren Wirkungen in verschiedenen Umgebungen und Kontexten, welche sein künstlerisches Schaffen bestimmen, die ihn immer wieder vorantreiben und dazu zwingen, sein eigenes Musikverständnis, und damit letztlich auch jenes des/der Hörers/In, wiederholt einer Überprüfung zu unterziehen.

Als Composer in Residence an der Konservatorium Wien Privatuniversität will Bernhard Lang seine Methodiken, Ansätze nun auch den Studierenden näher bringen und neue Sichtweisen vermitteln. Schon bisher in die Rolle Vermittelnden geschlüpft sind unter anderem Dirk D’Ase, Wolfgang Liebhart, Michael Amann, Christian Minkowitsch, Olga Neuwirth, Georg Friedrich Haas und Thomas Larcher. (mt)

Foto Bernhard Lang: Katharina Gossow

Link:
Bernhard Lang