Wolfgang Puschnig, Schlüsselfigur der österreichischen wie internationalen Jazzszene oder vielleicht besser gesagt avancierter „Musik aktuell“. Auf jeden Fall ein „Global Player“ im besten, wahrsten Sinne. Bei ihm hatte und hat man nie das Gefühl, dass eine stilistische Präferenz, auch nicht innerhalb des Jazz, in seinem Schaffen eine vorrangige Bedeutung hätte. Die „Jazznähe“ ist ihm zweifelsfrei eine beständige Inspirationsquelle, jedoch er hört vielen Musiken der Welt zu. Ob jenen der Neuzeit oder jenen archaisch ethnischen Ursprungs. So entgrenzt er seine Musik.
Es erwarten uns Puschnig Originale aus verschiedenen Schaffensperioden. Markenzeichen jener nach wie vor, markanten chromatischen Motivik und deren grooviger Gliederung. Angereichert mit der Klangfarbigkeit der speziellen Besetzung bei “Fulsome X”. Kollektive Präzision, unisono oder kontrapunktisch geschichtet. Ein Ereignisstrom den Puschnig mit seiner melodischen Unerschöpflichkeit ausdehnt. Bestechend ist die Interaktion des Quartetts, geprägt von zwingendem Formverständnis, das auf nötige Spontaneität setzt. Darauf wurzelt gleichsam das Gespür der MusikerInnen für Feinstrukturen, Schwingungen und Details.
Wolfgang Puschnig mit seinem eloquent gegliederten Spiel auf dem Altsaxophon, einem Ton voller Lebenslust, reflektiert über Ornette Coleman und den Blues genauso selbstverständlich wie er diverseste volksmusikalische Melodik aushört. Das nützen und bekräftigen seine PartnerInnen in hohem Maße. Asja Valcic bespielt ihr Cello mit einer improvisatorischen Gelöstheit die ihresgleichen sucht. In diversen Duo-Settings initiiert sie nebst zumeist „kraftkämmerischer“ Aktivität, „jazzkämmerliches“ Flair. Tiefklangvirtuose Jon Sass „intubiert“ knifflige Basslines, Walking Lines und Funky Grooves.
Wolfgang Puschnig – alto sax, flute
Asja Valcic – cello
Jon Sass – tuba
Reinhardt Winkler – drums