«The ghost of electricity howls through the bones of her face.» (Bob Dylan, Visions of Johanna, 1964) Um unsere allgegenwärtigen Stromquellen und elektrischen Apparaturen strömt Energie, gibt es eine elektromagnetische Aura, die bei Phantom Voltage live aufgespürt wird. Jener Geist der elektrischen Ströme, den Bob Dylan in der vorangestellten Liedzeile besingt, spielt sozusagen die erste Geige. Dieser «elektrische Geist» wird dabei nicht exemplarisch ausgestellt, vielmehr wirkt er als Phantom im Derrida’schen Sinne, in Echtzeit. Durch eine dramaturgische Ordnung und eine klare Setzung im Timing der verschiedenen Medienstränge zueinander entsteht ein abendfüllendes Stück, das keine Zentralperspektive aufweist und das Publikum zum Wechsel des Standorts, des Blick- und des Hörwinkels ermutigt. Das Zusammenspiel von Klang, Bild, Licht, Farbe, Raum und Instrument wird dafür eigens an die räumlichen und akustischen Eigenschaften der Kassenhalle angepasst. (Peter Kutin, Florian Kindlinger)