Andreas Felber bittet Jelena Popržan zum Gespräch, über die Phasen des kreativen Atemholens, über ihr Leben in Wien, über ihre vielfältigen Talente.
Jelena Popržan, die in Novi Sad geborene, in Belgrad und an der Kunstuniversität Graz ausgebildete, nun seit Jahren in Wien lebende Viola-Spielerin, Sängerin und Komponistin, befindet sich gerade in einer kreativen Zwischenphase: Die Präsentation des ersten Soloalbums “La Folia” im Februar 2020 ist über dreieinhalb Jahr her, auch das 2021 bei “Glatt & Verkehrt” in Krems vorgestellte Quartett-Programm mit Vertonungen von Gedichten der jüdisch-polnischen Widerstandskämpferin Tamar Radzyner wurde inzwischen oft gespielt. Aktuell wird hinter den Kulissen Neues entwickelt, experimentiert: Etwa mit unkonventionellen Spielweisen auf einer Wiener Zither, einer Erfindung des Wiener Instrumentenbauers Hans Tschiritsch – dessen “Maulgeige” Jelena Popržan schon seit einigen Jahren erprobt.
Und auch die Zusammenarbeit mit Regisseurin Sara Ostertag geht weiter, für deren Inszenierungen Popržan seit rund zehn Jahren die Musik schreibt. Für Ostertags Deutung von “Tuntschi. Eine Häutung”, die im September 2021 am Theater Bern Premiere hatte, konstruierte sie sogar eine eigene, imposant tönende “Donner-Geige”. Aktuell ist Jelena Popržans Musik auch in Ostertags Inszenierung von “Dunkelblum” am Landestheater Niederösterreich in St. Pölten zu hören.