USB – Urban Sound Band

„Es darf musikalisch schon auch einmal etwas anders, sprich eigenwilliger, zugehen“, so in etwa könnte das Motto der URBAN SOUND BAND (Seppo Gründler, Josef Klammer, Martin Philadelphy) lauten. Zumindest kann man zu dieser Meinung gelangen, führt man sich das nun erscheinende Album des Dreiergespanns zu Gemüte.

Dass Seppo Gründler (Gitarre, Elektronik), Josef Klammer (Schlagzeug, Elektronik) und Martin Philadelphy (Gitarre, Stimme) nicht unbedingt zu den Vertretern der gängigen Musikschienen zählen, ist bekannt. Mehr als dass sie in ihren eigenen Projekten jemals irgendwie versuchen, den traditionellen Praktiken zu folgen, bringen sie in der Regel eigentlich immer ihre ganz eigenen musikalischen Methoden zur Anwendung.

Das vorliegende Album des Trios – das mit Unterstützung des englischen Komponisten und Musikers Bennett Hogg entstanden ist – kann als ein wunderbares Beispiel dafür herhalten, was geschieht, wenn man sich so rein überhaupt nicht an den üblichen Regeln der Musikerzeugung orientiert. Gründler, Klammer und Philadelphy – allesamt bekanntermaßen ausgewiesene Experten auf dem Gebiet des experimentellen freien Spiels – widmen sich in ihren Stücken der Auseinandersetzung mit dem Phänomen Klang mit den Mitteln der Improvisation, was nichts anderes bedeutet, als dass eigentlich alles passieren kann.

Die unkonventionelle Übung im freien Spiel

Mit einem musikalischen Entwurf herkömmlicher Art hat das von dem Dreiergespann Dargebrachte im Grunde genommen nichts zu tun. Die Stücke der Urban Sound Band sind geprägt von etlichen spontanen Brüchen, unzähligen Stil- und Richtungswechseln, die von minimalistisch bis zu hochenergetisch ein weites klangliches Spektrum erfüllen, kurz angedeuteten Motiven, die, nachdem sie erst einmal erklungen sind, auch schon wieder in der Tiefe der vielschichtigen Geräuschkulisse verschwinden, sowie einer abstrakten und innovativen Soundarbeit, die in bislang kaum erforschte musikalische Dimensionen vordringt.

All diese Elemente ergeben zusammengefasst, dass bei diesem Trio nichts, aber auch wirklich gar nichts irgendwie vorhersehbar klingt. Ist man in einem Moment vielleicht der Meinung, man erkenne, in welche Richtung die ganze Sache führen könnte, nimmt die Entwicklung ganz plötzlich wieder eine komplett andere Wendung. Man muss den Nummern des eigenwilligen Dreiergespanns schon mit offenen Ohren begegnen und sich überraschen lassen. Aber genau dieser Aspekt macht den Reiz der Urban Sound Band aus.

Michael Ternai

Vorgestellt wird das Album im Rahmen einer kurzen Österreich-Tour.

Termine:
10.02. Alte Schmiede, Wien
11.02. Stockwerk, Graz
13.02. RAJ, Klagenfurt
10.04. Ebensee

http://www.philadelphy.at
http://gruendler.mur.at/
http://klammer.mur.at/