UMA – Drop Your Soul

Elektronische Popmusik, die dann doch ein wenig aus dem Rahmen des Gewöhnlichen fällt und mehr einem Kunstanspruch gerecht wird, denn irgendeiner Massentauglichkeit, genau mit einer solchen konfrontiert das Frau-Mann-Duo UMA die Hörer auf seinem Erstlingswerk „Drop Your Soul“ (Seayou Records). Es ist das Spiel mit den Stimmungen, welches von dem in Berlin ansässigen österreichischen Zweiergespann bis hin zur Perfektion zelebriert wird. Dezente Beats treffen auf vielschichtige, psychodelische, sich ständig verdichtende Soundscapes und schrägste Störgeräusche. Eine ganz feine, abwechslungsreiche und frickelige Variante des Begriffs Minimal Music. Die nächste Gelegenheit, UMA hierzulande live zu erleben, gibt es am 4. August im Rahmen des STUCK! Festivals in Salzburg.

Es gibt sie erfreulicherweise immer noch. Jene spannenden Popentwürfe, die wirklich noch etwas anderes zu bieten haben als das tausend Mal Gehörte und Bekannte. UMA, das gemeinsame Projekt von  Ella und Florian Zwietnig, stellt sich als eine Art Versuch dar, den avantgardistischen Aspekt im Popkontext herauszuarbeiten und in den Vordergrund zu rücken. Sich von den üblichen Songstrukturen lösend und den großen pathetischen Gesten des Pop aus dem Weg gehend, versucht das Zweiergespann mit dem Einsatz weniger Mittel, an das Ziel zu gelangen. Führt man sich die bisherigen Karrieren der beiden Beteiligten vor Augen, ein nicht wirklich vorhersehbarer Ansatz, werkten sie bislang doch in ganz anderen musikalischen Kontexten.

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Ella, in den vergangenen Jahren unter anderem als Mitglied der LoFi-Punk-Truppe Go Die Big City und als verspielte Popkünstlerin Jools Hunter in Erscheinung getreten, und Florian, als Mitbegründer der Mediengruppe Telekommander zu Bekanntheit gelangt, entfernen sich im Duo deutlich von ihren angestammten musikalischen Umfeldern. Was sie gemeinsam auf den Weg bringen, sind Stücke zurückhaltenden und dezenten Charakters, die eher an kunstvolle Soundcollagen erinnern, denn an durchkomponierte Songs. Die Debüt-EP „Drop Your Soul“, an deren Eröffnungstrack niemand geringerer als Simeon Coxe von legendären New Yorker Popformation Silver Apples mitgewirkt hat, offenbart sich als eine sehr detailverliebt ausgearbeitete Symbiose aus dezenten, minimalistischen Elektronikbeats, feinster, vielschichtiger  Klangarbeit und fast schon einem feenhaften, hypnotisch wirkenden Gesang. Eine Mischung, die vom ersten Moment an Spannung zu erzeugen in der Lage ist.

Zusammenfassend kann man sagen, dass  UMA  ein wirklich starkes musikalisches Statement gelungen ist, eines, das auch für die Zukunft noch einiges Erstklassiges erhoffen lässt. (mt)

 

http://oh-uma.tumblr.com/dates
http://www.seayourecords.com/