trio akk:zent – „datreveno“

2021 feierten TRIO AKK:ZENT ihr zehnjähriges Bestehen. Quasi als Zugabe reichen sie nun mit „datreveno“ (Alessa Records) ein Jubiläumsalbum nach, eine musikalische Rückschau auf die letzte Dekade, die aber nicht mit bereits bekanntem Material aufwartet, sondern mit fast ausschließlich neuen Kompositionen.

Musikalisch waren Victoria Pfeil (Saxofon, Gesang, Komposition), Paul Schuberth (Akkordeon, Gesang, Komposition) und Johannes Münzer (Akkordeon, Gesang Komposition) schon seit Anbeginn ihrer Zusammenarbeit etwas anders unterwegs. Den traditionellen musikalischen Regeln haben sie sich nie unterworfen, vielmehr waren sie stets bestrebt, ihren ganz eigenen musikalischen Ausdruck zu finden. Und das ist ihnen ohne Zweifel gelungen. Der Name trio akk:zent steht heute für eine Sprache des Jazz, die weit über jede klassische Definition hinausreicht und wirklich erfrischend anders klingt. Ihr Jazz ist einer, der die Verbindung zu anderen Stilen sucht und auch auf aufregende Weise eingeht. So finden in die Musik des Dreiers genauso Elemente verschiedener Volksmusiken Eingang, wie auch solche aus dem Tango, der Musette, der Neuen Musik und sogar aus dem Pop und Rock. Darüber hinaus lässt das experimentierfreudige Trio in seinen von geradlinig gehaltenen bis komplex aufgebauten Kompositionen auch viel Raum für Improvisationen.

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Ihr neues Album „datreveno“ bietet eine wunderbar gelungene Gesamtschau des bisherigen Schaffens, mit dem Unterschied aber, dass der Dreier in der Auswahl der Musik nicht auf schon Bekanntes zurückgreift, sondern fast ausschließlich Neues zu Gehör bringt. Das aber in der Art und im Stil der jeweiligen Schaffensphase der Gruppe. In manchen Stücken kehren Pfeil, Schuberth und Münzner in ihre Anfangstage zurück, als vieles noch bestimmt war von einer jugendlichen Unbekümmertheit und dem Drang, etwas Neues auszuprobieren. Andere Stücke wiederum zeigen die drei Musiker:innen als routinierte Virtuos:innen an ihren Instrumenten, die jede spielerische Herausforderung mit Bravour zu meistern in der Lage sind. Jede Nummer erzählt ihre eigene Geschichte, mal tut sie kraftvoll und impulsiv, mal zart und leise, dann auch mal in einem schrägeren Ton. Es ist immer etwas anderes, das man zu hören bekommt, und das macht die ganze Sache auch so interessant.

Lauscht man sich durch das Album, wird sofort klar, warum trio akk:zent zu den interessantesten Vertretern der österreichischen Jazz- und Weltmusikszene zählen. „datreveno“ ist ein schlicht ein wahnsinnig ergreifendes Hörerlebnis, das man sich wieder und wieder zu Gemüte führen will und muss, weil es eben so atemberaubend schön und aufregend ist. Großes Kino.

Michael Ternai

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trio akk:zent live
17.07. Schattenburg, Feldkirch
21.08. Koper, SLO
13.09. Jazzpoint, Linz
25.11. Centre franco-allemand des Rennes, Rennes, FRAU

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Links:
trio akk:zent
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Alessa Records