Ganz im Zeichen der Musik des legendären amerikanischen Jazzers Don Ellis (1934-1978) steht der am 10. Oktober stattfindende Konzertabend im Wiener Konzerthaus. Mit Thomas Gansch beleuchtet einer der vielseitigsten und gefragtesten Trompeter der europäischen Jazz-Szene das Schaffen des bis heute hochgeschätzten Musikers, der aufgrund seines außergewöhnlichen Spielstils von vielen als eine Art musikalischer Visionär bezeichnet wird. Unterstützt wird der gebürtige Niederösterreicher von seinem hochkarätig besetzten siebzehnköpfigen Orchester.
Don Ellis war ein amerikanischer Jazz-Trompeter, Schlagzeuger und Komponist. Weltweite Bekanntheit erlangte der vielseitige Musiker vor allem durch seine Arbeit mit für die damalige Zeit sehr ungewöhnlichen und komplexen Rhythmen und Taktarten. Seine Kunst bestand darin, hochkomplexe Kompositionen und Arrangements eingängig und für jede/n nachvollziehbar klingen zu lassen. Überhaupt war Don Ellis in all seinem musikalischen Tun sehr experimentierfreudig unterwegs. So etwa setzte er als einer der ersten Jazzer überhaupt auch elektronische Instrumente und Effektgeräte ein.
Was den “Fan” Thomas Gansch (Mnozil Brass, Gansch & Roses) mit seinem mit 44 Jahren frühzeitig verstorbenen „Vorbild” Don Ellis hinsichtlich des musikalischen Ansatzes verbindet, ist die große Offenheit Neuem gegenüber und natürlich auch eine ungemein ausgeprägte Experimentierfreude. Wie der Amerikaner begreift auch der gebürtige Niederösterreicher den Jazz nicht als geschlossenes und ein irgendwelchen genrebedingten Grenzen unterworfenes System. Vielmehr sieht er die Musik als Arbeitsfeld, das es ständig zu formen gilt.
Schubladendenken ist dem Trompeter vollkommen fremd. Seit Jahren schon entzieht sich Thomas Gansch erfolgreich jeglichen Kategorisierungsversuchen, dafür agiert er in seinen zahlreichen Projekten einfach zu vielschichtig. Ohne Scheuklappen und mit einer ausgeprägten Offenheit versucht der Musiker Anknüpfungspunkte zu anderen Stilen herauszuarbeiten, Dinge miteinander in Verbindung zu setzen, die auf den ersten Blick nicht kompatibel erscheinen.
Eigens für den bevorstehenden Konzertabend hat sich Thomas Gansch ein mehr als hochkarätiges 17-köpfiges Orchester zusammengestellt. So musizieren sich unter der Leitung des Trompeters Ausnahmekönner wie Herwig Gradischnig, Clemens Salesny, Markus Geiselhart, Raphael Preuschl, Martin Koller, Herbert Pirker und Lukas König, um nur einige wenige zu nennen. Auf dem Programm stehen solch legendäre wie auch wegweisende Stücke wie Pussy Wiggle Stomp, Final Analysis, Indian Lady, Great Divide, In a turkish Bath, Concerto for Trumpet, Go back home und Bulgarian Bulge. Ein Muss für echte Jazzliebhaber!(mt)