Thomas Gansch – Hot Feet

Am 10. Februar hat das lange Warten endlich ein Ende. Mit “Hot Feet” präsentiert Österreichs Ausnahmetrompeter Thomas Gansch im Wiener Porgy & Bess das lang herbeigesehnte zweite Album seines inzwischen zur Legende gewordenen Projekts “Gansch & Roses”. Auf das Publikum wartet hochkarätig gespielter und mitreißender Jazz.

 Die vor wenigen Jahren eher aus einer Not heraus zusammengestellte Formation sollte zu Beginn nicht mehr als eine Art Übergangslösung darstellen. Doch schon nach den ersten Konzerten stellte sich zum Erstaunen aller heraus, dass sowohl das Publikum wie auch die ansonsten sehr kritischen Musikfachleute vom Dargebotenen geradezu begeistert waren. Die von Ganschs Ensemble eingespielte Debüt-CD “Gansch and Roses” vereinigte nämlich alle Elemente, die für einen so genannten Klassiker auch noch heute notwendig sind. So klingen die Kompositionen schrill und schräg, charmant und rasant, verträumt und fröhlich, frech und schön schnulzig, verspielt und geistreich und haben bis heute nichts von ihrem betörenden Charme eingebüßt. Genrebedingte Grenzen, sollte es diese überhaupt geben, verlaufen fließend. Trotz der an sich komplexen Strukturen, hat Thomas Gansch beim Komponieren niemals den Roten Faden aus den Augen verloren und hat jedem einzelnen Stück sein ganz eigenes Leben eingehaucht. Es entstand ein steter, organischer Fluss von Klangfarben, die transparent und doch organisch sind.

 

Nun, dies geschah war vor fünf Jahren. Eigentlich ein langer Zeitraum, bedenkt man, dass Thomas Gansch von allen Seiten wohl unzählige Male darauf angesprochen worden ist, das musikalische Ausnahmeprojekt nicht doch wieder auferstehen zu lassen und ein Nachfolgealbum einzuspielen. Doch man muss auch bedenken, dass Gansch mit seinem Erfolgsprojekt Mnozil Brass die Zeit hindurch voll eingespannt war. Mit “Hot Feet” hat das lange Warten nun doch ein Ende. Einmal mehr untermauert der Musiker seine Ausnahmestellung n der heimischen Musikszene. Das Album klingt fast so, als hätte es die fünf Jahre nicht gegeben. Musikalisch schließt das Zweitlingswerk genau an dem Punkt an, an dem das Debüt aufgehört hat. Mit einer hochkarätig besetzten Formation – Thomas Weidinger, Johannes Herrlich Wolfgang Puschnig, Florian Trübsbach, Joschni Schneeberger und Mario Gonzi – machte sich Thomas Gansch heran, seinen eigenständigen Sound zu verfeinern. So vermengt er gekonnt bekannte Zitate aus dem traditionellen Jazz mit Einflüssen aus dem Blues. Der Facettenreichtum der Kompositionen führt zu einer enormen Vielschichtigkeit. So klingt kein Track wie der andere, was den Spannungsbogen durchgehend hoch hält.

Jazzfans, die schon vom Debüt-Album des Trompeters und seines Ensembles begeistert waren, und das sind nicht gerade wenige, sollten sich diese sich bietende Möglichkeit nicht entgehen lassen. Michael Ternai

 

 

Gansch & Roses
Porgy & Bess