Ein höchst interessantes und besonderes Musikerlebnis verspricht für die BesucherInnen der Konzertabend am 20. Jänner in der Wiener Sargfabrik zu werden. Unter dem Titel „Poetische Berührungen“ laden eine hochklassig besetzte Formation rund um den facettenreichen Künstler Thomas Declaude, der mit der Liedersammlung „Du“ seine erste CD nach 20 Jahren präsentieren wird, und das Trio Zur Wachauerin zu einem in der Tat außergewöhnlichen Doppelkonzert.
Ganze 20 Jahre hat sich der vielbeschäftigte Schauspieler, Regisseur, Musiker, Komponist, Kinderbuchautor und Reisejournalist Thomas Declaude für seine neue CD „Du“ Zeit gelassen. Und diese ist, eigentlich wenig überraschend, wieder etwas ganz Besonderes geworden, beweist der 1950 in Paris geborene und in Wien aufgewachsene Künstler, doch einmal mehr sein Händchen für ungewöhnliche Lieder. Unterstützt von solch herausragenden Exponenten der heimischen Jazz- und Weltmusikszene wie Wolfgang Puschnig, Karen Asatrian und Bernie Mallinger und Martina Engel vom Radio String Quartet begab sich Thomas Declaude auf die Spuren von großen Literaten wie H.C. Artmann, Peter Henisch, Jacques Prévert und Leo Ferré und hüllte deren Texte in ein musikalisches wunderbar facettenreiches klangliches Gewand. Was entstanden ist, sind gefühlvolle und tiefgründige Stücke, die Geschichten und Märchen erzählen, Sehnsüchte und Hoffnungen vermitteln und den Menschen an sich in den Mittelpunkt stellen.
Nicht minder interessant der musikalische Weg die Formation Zur Wachauerin beschreitet. Welchem Stil die Musik des Trios tatsächlich zuzuordnen ist, bleibt wohl für immer ein ungelöstes Problem. Die drei Herren Wolfgang Kühn, Fabian Pollack und Michael Bruckner-Weinhuber ziehen schlicht und einfach ihr eigenes Ding durch. Grundlage ist das traditionelle Liedgut der Wachau, welches von den Musikern überarbeitet und neu arrangiert, einer neuen Bedeutungsebene zugeführt wird. Im weitesten Sinne handelt es sich um eine Neuinterpretation der traditionellen Volksmusik, welche in bester Crossover-Manier von den drei Musikern mit Elementen aus dem Chanson, dem Jazz und dem Pop angereichert, eine ganz neue zeitgemäße Klangsprache annehmen. Die in der Mundart dargebrachten Inhalte sind mitunter Telefonbüchern und Speisekarten entnommen. Auch verschiedenste Geschichten, Mythen oder einfach nur Dorftratsch halten als Inspiriationsquelle für die satirische Auseinandersetzung mit dem volkstümlichen Leben her. (mt)