„Criminals“ (Ginkgo Tree Music), das neue Album der Grazer Formation The Uptown Monotones, ist ein Stück Musik geworden, auf dem die musikalische Vielfalt und Abwechslung zum bestimmenden Programm erhoben werden. Der Pop, für den die Musik des Dreiergespanns steht, ist einer, in dem unterschiedlichste Stile gekonnt miteinander zu einem runden und an Nuancen reichen Ganzen verwoben werden. Ohrwurmmelodien treffen auf ausgeklügeltes Songwriting, viel Spielwitz und noch mehr Drive. Vorgestellt wird der Longplayer im Rahmen einer ausgedehnten Österreich Tour.
Hört man sich durch die Stücke der Uptown Monotones, erkennt man, dass man es hier mit einer Band zu tun hat, die aus musikalischer Sicht ihr eigenes Süppchen kocht. Stilistisch sich nicht auf eine einzelne Kategorie festlegend, bastelt sich der Grazer Dreier mithilfe einer illustren Schar an heimischen und international renommierten GastmusikerInnen (u.a. Raphael Wressnig, Helgi Hrafn Johnson und Tini Kainrath) aus den unterschiedlichsten Elementen der verschiedensten Genres seinen ganz eigenen Sound zusammen, der überaus dynamisch und mit viel Energie aus den Boxen schallt.
Heli Markfelder (Gesang, Gitarre, Maultrommel), Werner Posekany (Gesang, Mundharmonika) und Ivory Parker (Beatbox, FX) finden in ihren Songs zu ihrer ganz eigenen Interpretation des Popbegriffs, den sie durch die Anreicherung mit Einflüssen aus den elektronischen und verschiedensten weltmusikalischen Spielarten, dem HipHop und Reggae in eine sehr eigenständige Richtung lenken. Fernab jeglicher Verbeugung vor irgendwelchen hippen Strömungen rücken sie die in einer abwechslungsreiche Struktur übersetze Verspieltheit in den Vordergrund des Geschehens. Kein Song ähnelt wirklich dem anderen, die Melodien wiederholen sich nicht und die Arrangements erklingen auf erfrischende Art dem sonst so Gewohnten entgegengesetzt.
Wiewohl die insgesamt 13 zwischen Tanzbarkeit, Groove und balladesken Einwürfen angesiedelten Nummern auf den Punkt kommen und sich schnell in den Gehörgängen festsetzen, laufen sie zu keinem Zeitpunkt Gefahr, sich in irgendeiner Oberflächlichkeit oder Banalität zu verlieren. Was auch Verdienst der vielen GastmusikerInnen und -sängerInnen ist, die es vortrefflich und mit viel Spielwitz verstehen, die Vorstellungen des Grazer Dreiergespanns in die Realität umzusetzen. Ebenso zeigen The Uptown Monotones ein Händchen dafür, wirklich vielschichtige Spannungsbögen aufzubauen, die einfach auffordern näher hinzuhören und sich mit den Songs zu befassen.
„Criminals“ ist ein Stück Popmusik geworden, das dann doch irgendwie aus dem Rahmen fällt und auf erfrischende zeitlose Art erklingt. The Uptown Monotones zeigen, dass eine gewisse Gefälligkeit auf der einen Seite und hoher Anspruch auf der anderen keineswegs immer nur unvereinbare Gegensätze darstellen müssen, sondern dass sie sehr wohl auch gemeinsam funktionieren. (mt)
Termine:
01.06. Stadtfest, Graz
06.06. Komma, Wörgl
07.06. Rockhouse, Salzburg
08.06. Riddim Bar, Telfs
14.06. Partyclub Mühle, Gaschurn
15.06. Well Welt, Kumberg
23.06. Donauinselfest, Wien
29.06. Grünland Open Air, Steyr
30.06. Parkhouse, Graz