The Little Band form Gingerland beschließen das Jahr mit zwei Konzerten

„The Little Band From Gingerland“, das gemeinsame Projekt der Sängerin und Pianistin Ángela Tröndle und der Cellistin Sophie Abraham, ist der Versuch einen Brücke vom Jazz hin zum Pop zu schlagen. Ein in der Tat ungemein weites stilistisches Feld, welches die beiden Musikerinnen aber exzellent zu bearbeiten wissen. Was das Duo erschafft, ist ein hoch interessanter, anspruchsvoller, ungemein vielschichtiger und sehr eigenständiger Artpopentwurf, der in wunderbaren Stücken seinen Ausdruck findet. Am 10. Dezember sind „The Little Band From Gingerland“ in KULTurVIECH in Rottenmann zu sehen. Ein Woche darauf, am 17. Dezember, gibt es eine Zugabe im Wiener ZWE.

Wer das bisherige Schaffen der Musikerinnen verfolgt hat, der weiß, dass sich mit Ángela Tröndle und Sophie Abraham in diesem Projekt in der Tat zwei der talentiertesten und hoffnungsvollsten jungen Vertreterinnen der heimischen Jazzszene zusammengefunden haben. Auch ist bekannt, dass es sich bei der in Salzburg geborenen Sängerin und Pianistin und der aus den Niederlanden stammenden Cellistin um zwei Künstlerinnen handelt, die nach ihrem eigenen Musikverständnis her, stets die Herausforderungen suchen und dabei ihren ganz eigenen Weg gehen, die sich in ihrem Tun niemals alleine mit dem Zitieren bekannter musikalischer Standards zufrieden, sondern vielmehr immer wieder über den Tellerrand hinausblicken, um so ihre ureigenen vielschichtigen klanglichen Visionen realisieren zu können.

In der Musik von „The Little Band From Gingerland“ vereinigen sich modernes Liedermachertum, wunderbar facettenreiche und vielseitige Vokalkunst, die Verspieltheit des Jazz, die Einfachheit des Pop, experimentelle Elektronik, Kunstanspruch und eine fast schon betörend wirkende Gefälligkeit zu einem ungemein spannenden Ganzen. Eine Mischung, die in dieser Form nur selten zu hören ist. Ángela Tröndle und Sophie Abraham halten sich in ihren Kompositionen bewusst an keine vorgefertigten Songwriting-Muster, vielmehr versuchen sie sich des engen Korsetts des Festgeschriebenen zu entledigen, um sich so neue Freiräume zu schaffen. Auf diesem Wege entwerfen die beiden Musikerinnen einen an klanglichen Elementen ungemein reichen Gesamtsound, der stets auch Raum für spontane überraschende Wendungen bietet.

Das Schöne an der Musik von „The Little Band From Gingerland“ ist, dass diese ihre Geheimnisse niemals schon zu Beginn offenbaren, sondern dem/der Hörerin immer wieder Gelegenheit geben, Neues zu entdecken. Sie fordert auf, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Was die ganze Sache auch so spannend macht. Aktuell arbeiten Ángela Tröndle und Sophie Abraham an ihrem Debütalbum, welches in kommenden Jahr im März bei cracked anegg erscheinen wird. Wer also niveauvolle, zugleich aber auch höchst unterhaltsame Musik abseits herkömmlicher Konventionen präsentiert bekommen will, sollte diesem jungen und hochtalentierten Zweiergespann auf jeden Fall ein Ohr leihen. Es lohnt sich. (mt)

Foto: Julia Wesely

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