Auf mittlerweile über zehn Jahre Bandgeschichte kann das Grazer Alternativ-Trio The Base bereits zurückblicken. Am 12. April laden die drei Herren nun zum Heimspiel ins Orpheum, im Gepäck ein breites Klangspektrum zwischen straighten Rocksongs, krachigen Funk-Einschüben und ruhigem Songwritertum.
Stehen geblieben sind The Base in ihrer musikalischen Entwicklung bisher nie. In den Anfangstagen war da vor allem Rockmusik der härteren Gangart, geprägt vom US-Post-Hardcore, versetzt mit eigenem Melodieverständnis und festgehalten auf dem Album “Jet Crash Kills”. Anstatt “Rock” neu zu erfinden, bedient sich die Band lieber aus dem reichhaltigen musikgeschichtlichen Fundus und schafft es dabei, Vorbilder wie The Jesus Lizard oder Mule in den Hintergrund zu drängen und ein eigenständiges Werk vorzulegen.
Später werden vermehrt Pop-Versatzstücke geschickt in den Sound eingewoben, kompakt portioniert, eine individuelle Handschrift stets erkennen lassend und auch Funk-Einflüsse machen sich auf “Sunday Morning Rituals” bemerkbar. Damit bietet die Platte einen charmanten Rundgang durch die ruhigere Abteilung des Alternativ-Rock. Dass die Songs auch im Minimalkonzept eines Unplugged-Albums hervorragend funktionieren, beweist die Live-CD “Toasted at TiB”.
Mittlerweile hat das Trio sein Repertoire auch mit Stücken in typischer Singer/Songwriter-Manier erweitert, deren Ursprung bis zu Bob Dylan zurückreicht. Auf “Things To Remember” widmet sich die Band den kleinen, aber feinen Dingen des Lebens, wobei die ruhige Akustik-Gitarre und die tiefe Stimme des Sängers Norbert Wally im Vordergrund stehen. Den Gegenpart hierzu bildet das Album “Ways To Forget”, auf dem der Strom wieder durch Gitarren und Verstärker fließen darf.
Von den Live-Qualitäten von The Base kann man sich nun einmal mehr im Grazer Orpheum überzeugen, wo diese als quasi Lokalmatadore mit ausreichend abwechslungsreichem Song-Material gastieren werden.
