Fachreferentin für Neue Musik
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Email: weberberger@musicaustria.at
Doris Weberberger absolvierte das Studium der Musikwissenschaft in Wien, wo ihr Interesse für Neue Musik geweckt wurde. Währenddessen begann sie ihre Tätigkeit als freie Musikpublizistin für klassische und Neue Musik und schreibt seit dem u. a. für das Wiener Konzerthaus, das Festival Grafenegg und die neue musikzeitung. Weitere berufliche Erfahrungen sammelte sie im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie als Regieassistentin und als Redakteurin der Österreichischen Musikzeitschrift.
IM PORTRÄT
Bei der Frage, ob das eigene Studienfach Physik oder aber Musik lauten soll, denken wahrscheinlich eher die wenigsten, dass sie sich ein und dieselbe Person stellt. (Man will sich kneifen, wenn diese Person dann auch noch ein Wiener Gymnasium besuchte, das sich obendrein dezidiert der Musik verschrieben hat.) Auf den ersten Blick nämlich muten die Pole so gegensätzlich an, dass sie sich eigentlich nicht in einem Kopf und einem Herz vereinen können.
Die Frage klingt unglaubwürdig realitätsfern, konstruiert antipodisch, wie „Sprint oder Marathon?“, „Investmentbanker oder Streetworker?“ oder „Ballermann oder Nordkap?“. Beim genaueren Hinschauen merkt man jedoch: es gibt Schnittmengen, etwa die Akustik der Instrumente, die Vertonung von Sternbildern oder die naturwissenschaftlichen Definitionen von Ton und Geräusch. Bei Musik und Zahlen denkt man sofort an den berühmten Thomaskantor aus Leipzig. „Ich liebe Bach“, schwärmt Doris, „wie aus einem Guss!“ Aber nicht, dass jemand meint, hier ende nun ihr Horizont. Weit gefehlt, er fängt erst an, begeistert sich Doris doch besonders für die Neue Musik.
Initiativ dafür war der Erstkontakt mit John Cage während des Studiums der Musikwissenschaft. Dieser ist zum Einen natürlich eine der Schlüsselfiguren des Genres, aber zum Anderen – interessant! – auch kein Verächter des Metrischen. Neben ihrer Tätigkeit als Referentin, Organisatorin und Autorin für mica – music austria war Doris auch einge jahre lang Redakteurin der Österreichischen Musikzeitschrift. Mit ihrer sich in Arbeit befindenden Dissertation forscht sie weiter an neuen akustisch-ästhetischen Konzepten und lotet dabei die Grenzlinie zwischen Musik und Geräuschen aus. Die Physik, man merkt’s, kann sie wohl nicht ganz lassen.
Text: Peter Mußler