
Will man Susanna Ridlers Klangsprache in Worte fassen, liegt man mit der Umschreibung, es handelt sich hier um eine überaus moderne und stileübergreifende Interpretation des Begriffs Fusionmusik, vermutlich nicht wirklich falsch. Die Wienerin versucht in ihren Kompositionen Brücken zu schlagen, zwischen unterschiedlichen Stilen genauso, wie zwischen artifiziellen Computersounds und akustischem Instrumentarium, zwischen Tradition und Moderne. Was sie entstehen lässt, sind sehr vielschichtige und bis ins letzte Detail ausgefeilte Klanggemälde, die sich nur schwer in eine einzelne Kategorie fassen lassen.
Susanna Ridler [koe:r] – Plastic Mutations by mica
Die Art und Weise mit der die Sängerin und Komponistin es versteht, die unterschiedlichen Ingredienzen in abwechslungsreichen und kunstvollen Arrangements zu vereinen, beweist ihr ausgeprägtes Verständnis für die verschiedenen Formen der Musik. Irgendwo zwischen den Polen Pop, Jazz, Elektronik, Funk und Rock agierend, versteht sie es ihrer Musik eine Form zu geben, ihr trotz ihrer klanglichen Vielfalt etwas Verbindendes zu verleihen.
An ihre Stücke nähert sich die Sängerin und Komponistin mit der Akribie und Neugier einer Wissenschaftlerin an. Sie überlässt nichts dem Zufall. Jede Note, jeder Ton ist bewusst gesetzt, jeder Bruch, jede Wendung folgt der eigenen selbstdefinierten Vorstellung. Für die lebendige musikalische Umsetzung der Kompositionen von Susanna Ridler verantwortlich zeigt sich die mit Wolfgang Puschnig (Saxophon), Fabian Rucker (Bassklarinette), Florian Kmet (Gitarre), Peter Herbert (Bass) und Alexander Lackner (Bass) hochklassig besetzte Begleitband, die es auf vortrefflich Art versteht, den Songs ihre Lebendigkeit und Facettenreichtum zu verleihen. (mt)
Susanna Ridler © Helene Waldner