SUSANA SAWOFF – „Bathtub Rituals“

Dass SUSANA SAWOFF klasse Musik mit edlem Ton auf den Weg bringen kann, diesen Beweis konnte die Liedermacherin aus Graz bereits auf ihrem 2012er-Debüt „Wrapped Up in a Little Sigh“ liefern. Mit „Bathtub Rituals“ soll nun der nächste Schritt erfolgen. Und wie man es eigentlich erwarten durfte, wartet die Sängerin und Pianistin abermals mit einem Stück Musik auf, das in höchstem Maße zu überzeugen weiß. Wirklich stark.

Hierzulande zu Bekanntheit gelangte die Tochter eines Australiers und einer Spanierin einst als Mitglied des feministischen Elektropop-Dreiers Sawoff Shotgun. Doch mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen und aus der rebellischen Popkünstlerin ist eine Liedermacherin der gediegenen Töne geworden. Musikalisch angesiedelt sind die neuen Nummern der Sängerin und Pianistin irgendwo zwischen Pop, Jazz und ein wenig Soul. Es ist ein von allem unnötigen Ballast befreiter und sehr luftiger Sound, den Susana Sawoff und ihre Mitmusiker Joerg Haberl (Schlagzeug), Christian Wendt (Kontrabass) und der Isländer Helgi Jonsson (Posaune, Gesang) praktizieren, einer, der weite Räume eröffnet und der gebürtigen Grazerin genau jenen Boden bereitet, auf dem sie ihre beeindruckenden gesanglichen Qualitäten in wirklich fesselnder Manier voll zum Ausdruck bringen kann.

Musik zwischen herzzerreißend schön und jazzig tanzbar

Musikalisch bietet sich auf „Bathtub Rituals“ ein sehr lyrisches wie auch ereignisreiches Bild, dessen breites Farbenspektrum von der ersten Sekunde an zu begeistern weiß. Egal ob nun herzzerreißend schön und richtig unter die Haut gehend („The First Time I Knew“, „Salt“), charmant und sanft beschwingt („How Happy We Are“, „Hold Me Through“), mit leichtfüßiger Eleganz und einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen („I Love Us“, „Birds Of Prey) oder einfach nur lässig und tanzbar jazzig („After Winter Might Come Fall“): Die Lieder von Susana Sawoff spielen alle Stückerl, sie unterhalten, berühren und laden ein, gleich mehrmals hinzuhören. Die Melodien und Refrains sind von solcher Art, die ohne Umwege ins Ohr gehen und dieses auch nicht mehr so schnell verlassen, die Arrangements sind mehr anspruchsvoller Natur denn den einfachen Popschemen entsprechend, wodurch die ganze Geschichte zusätzliche Vielfalt erfährt.

„Bathtub Rituals“ ist ein Album geworden, auf dem in schönster Weise die Brücke vom modernen Jazz hin zum Pop geschlagen wird. Susana Sawoff liefert mit diesem Output auf jeden Fall den Beweis, dass auch in Zukunft definitiv mit ihr gerechnet werden sollte.

Michael Ternai

Foto Susana Sawoff © Siiri Padar

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