Am Dienstag, den 9. März, gastiert die Saxophonistin, Klarinettistin und Komponistin Ilse Riedler gemeinsam mit ihrer Band strange ahead in der Roten Bar des Wiener Volkstheaters. Musikalisch bieten die Jazzerin und ihre Kollegen einen höchst abwechslungsreichen Mix aus unterschiedlichen Grooves, Beats und Sounds, welche den modernen und freien Spielarten des Jazz gegenübergestellt werden.
Unterstützt wird die vielseitige Instrumentalistin von Jojo Lackner am Bass, Lukas Knöfler am Schlagzeug und Philipp Nykrin an den Keyboards, allesamt, wie auch Ilse Riedler selbst, Musiker aus dem Umfeld der Jazzwerkstatt Wien. Mit dem im vergangenen Jahr erschienen Album „strange ahead“ stellte das MusikerInnenkollektiv eindrucksvoll unter Beweis, dass Groove und Jazz keinesfalls nur Gegenpole darstellen müssen.
Musikalisch zeichnet sich der Vierer durch eine ausgeprägte Offenheit gegenüber anderen Stilrichtungen aus. Jazz bildet die Basis für die zahlreichen Ausflüge in die Bereiche des Rock oder lateinamerikanischer Musiktraditionen. Der Verzicht auf Harmonieinstrumente zugunsten einer erweiterten Rythmussektion verstärkt die treibende Kraft der Kompositionen. Die Stücke grooven was das Zeug hält und das mit einer ungeheuren Dynamik. Dem stellt die Saxophonistin durch ihr variables Spiel sehr zerbrechlich wirkende Soundgebilde entgegen, was einen ständigen Wechsel zwischen leisen Momenten und intensiven Ausbrüchen zur Folge hat.
Die Saxophonistin besitzt die Fähigkeit, ihrer Musik eine Stimme zu verleihen, eine die ohne Worte in der Lage ist, Geschichten zu erzählen. Meist nehmen diese aber erst in der spontanen Interaktion zwischen ihr und ihren Kollegen die tatsächliche Form an. Zwar ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Kompositionen durchwegs von komplexer Natur sind, dennoch verliert Ilse Riedler niemals den berühmten Roten Faden aus den Augen.
Daher ist es auch fast unmöglich genaue Vorhersagen, in welche Richtung es im Rahmen des Konzerts nun gehen könnte, was aber die ganze Sache natürlich auch so spannend macht. Man muss sie mit der Musik schon genauer auseinandersetzen, sie einfach wirken lassen. Sind die ZuhörerInnen bereit dazu, eröffnet sich eine wunderbar bunte und sehr vielschichtige Klangwelt. (mt)