Songs of Claire Madison – The Line of Beauty & Grace

Am 29. September ist mit Songs of Claire Madison eine Band im Wiener Gürtellokal zu Gast, die sich, eigentlich ganz entgegen jeden Trends, ganz dem Country und Folk verschrieben hat. Mit im Gepäck hat die vierköpfige Truppe ihre erst dieser Tage veröffentlichte Debüt-EP “The Line of Beauty & Grace” (Karate Joe Rec.).

Songs of Claire Madison sind die vier Exil-Burgenländer Stephan Peck (Stimme, Gitarre), Thomas Pronai (Gitarre, Bass, Baritongitarre, Stimme), Andreas Spechtl (Gitarre, Bass) und Robert Pinzolits (Schlagzeug, Omnichord). Allesamt keine wirklich Unbekannten mehr. Pronai, ehemals The Beautiful Kantine Band und Charmant Rouge, Spechtl im Moment bei Ja, Panik unter Vertrag und Karate Joe-Labelbetreiber Pinzolits tummeln sich schon seit Jahren in der heimischen Musikszene herum. Einzig bei Sänger und Songwriter Stephan Peck handelt es sich noch um ein eher unbeschriebenes Blatt, was sich vermutlich aber bald ändern wird.

Was lässt sich nun über die Musik sagen? Die Songs auf “The Line of Beauty & Grace” klingen entspannt, sogar sehr entspannt und dazu ungemein amerikanisch. Irgendwie entsteht beim Durchhören der Songs das Bild im Kopf, als würden hier vier Typen mit der Gitarre auf dem Rücken langsam mit ihren Pferden bei sengender Hitze durch die Weiten des Seewinkels im Burgenland reiten und über ihre verflossenen Lieben sinnieren. Stilistisch ganz dem Country und Folk verhaftet, versuchen  Songs of Claire Madison das Genre dann doch von all seinen Klischees zu befreien, es auf das Wesentliche zu reduzieren, um es mit neuen Inhalten zu füllen. Hier geht es nicht um ein Wiedergeben altbekannter Zitate, sondern um eine reflektierte Annäherung an das Genre.

Insgesamt gehen Songs of Claire Madison mit eher reduzierten Mitteln an die Sache heran. Generell in ruhigeren Gewässern unterwegs entfalten die Tracks gerade durch die Zurückhaltung eine ungemeine Anziehungskraft. Die einzelnen Stück sind gespickt mit wunderschön einprägsamen Melodien, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Hervorzuheben ist auch der melancholische Gesang von Stephan Peck, der die Musik um eigene Facetten reicher macht.

Man darf also gespannt sein, ob Songs of Claire Madison auch live in der Lage sind, jene Atmosphäre zu erzeugen, die durch den Genuss von “The Line of Beauty & Grace” in den eigenen vier Wänden entsteht. Auf jeden Fall sollte man diese Band einmal antesten. Es lohnt sich.(mt)

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Songs of Claire Madison
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