Ein musikalisches Lehrbeispiel für einen stilistisch von allen Zwängen befreiten Sound, der seine ganz eigenen musikalischen Blüten treibt, genau einen solchen bietet das Wiener Dreiergespann SOFT KILL OPTION auf seinem neuen Album „National Emergency“ (Freifeld Tonträger).
Dass sich Markus Ohler (Bariton-Saxofon), Bernd Satzinger (Bass) und Mathias Koch (Schlagzeug) in ihrem Trio nicht unbedingt gewillt zeigen, sich in den klassischen musikalischen Bahnen – welche immer die auch sein mögen – zu bewegen, haben sie schon auf ihrem 2015er Debüt „Tube“ mit Nachdruck vorexerziert. Der Sound des Jazz, den Soft kill Option anrichten, ist einer, der die Grenzen der stilistischen Norm sprengt, er ist einer, der weit in andere Genres hineinreicht und seine ganz eigene klangliche Form und Struktur annimmt. So vollzieht es sich es auch auf „National Emergency“, dem neuen Album der dreiköpfigen Band. Als ob es nichts Selbstverständlicheres gäbe, fügen sich im Sound des Dreiers die Elemente aus den unterschiedlichsten Richtungen zusammen, zu etwas, das musikalisch gehörig aus dem Rahmen fällt.
Ein einmal wirklich anderes Musikerlebnis
Die Art und Weise, mit der Markus Ohler, Bernd Satzinger und Mathias Koch, den Jazz mit Rock und Punk kollidieren lassen, wie sie Improvisation und Noise miteinander verbinden, zwischen grooviger Geradlinigkeit und rhythmisch hochgradig Vertracktem hin und her wechseln, sie stetig am Intensitätslevel zwischen laut und leise schrauben, das geht schon als die große Kunst der musikalischen Eigenwilligkeit durch. Von irgendwelcher selbstauferlegten Einschränkung findet sich auf „National Emergency“ auf jeden Fall keine Spur. Was am Ende steht, sind mit „Piece Of Tremendousbigly Unqualified Shit 45“ und „St.Rache“ zwei über zwanzig Minuten dauernde Nummern, die intensiv wirken, richtig aufrütteln und ein erfrischend anderes Licht auf das Thema Jazz werfen.
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„National Emergency“ ist ein Album geworden, das aufgrund seines doch sehr eigenen Klangs in der Tat heraussticht. Soft Kill Option liefern den Beweis dafür, was Aufregendes entstehen kann, löst man sich einmal von den vorherrschenden Konventionen. Ein wirklich spannendes, weil anderes Musikerlebnis.
Michael Ternai
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Soft Kill Option live
31.01. Central, Linz
01.02. Kulturschock Zelle, Reutlingen, Deutschland
02.02. Freak Show in Concert, Würzburg, Deutschland
17.04. ArtP, Perchtoldsdorf
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